Es war eine umkämpfte Angelegenheit.

Foto: APA/EXPA/FLORIAN SCHROETTER

Um 19 Uhr hatte es in Wien-Hütteldorf immer noch 32 Grad, es gibt angenehmere Bedingungen, um ein Fußballspiel, jenes der zweiten Qualifikationsrunde zur Conference League, abzuwickeln. Rapid empfing am Donnerstagabend Lechia Gdansk. Die Erwartungen waren zwar nicht ausufernd, aber doch hoch, Trainer Ferdinand Feldhofer glaubte mangels Alternative an einen Sieg. In der Startelf standen vier Neuerwerbungen, Nicolas Kühn, Aleksa Pejic, Martin Koscelnik und Kapitän Guido Burgstaller. Patrick Greil musste aufgrund einer Adduktorenzerrung passen, Ante Bajic ist Corona-positiv.

Immerhin 12.700 Zuschauer sind ins Allianz-Stadion gekommen, die Partie entwickelte sich nur mühsam, die Aktionen waren zerfahren. Die Polen konnten Rapid vom Tor fernhalten. 14. Minute: Die erste flüssige Kombination, Marco Grüll schießt, Dusan Kuciak wehrt zur Ecke ab. Hin und wieder waren Ansätze zu erkennen, die Mannschaft konnte aber nicht verheimlichen, dass der Selbstfindungsprozess erst begonnen hat. 25. Minute: Niklas Hedl bewahrt die Seinen vor einem Rückstand, der Reflex des Keepers nach einem Kopfball von Flavio Paixao war großartig. Koscelnik und Pejic begingen derbe Fouls, die gelben Karten waren fast eine Untertreibung. Pausenstand 0:0, der Wille übertraf das Werk.

Zwei Hochkaräter

In der zweiten Halbzeit drückte zunächst Lechia leicht. 49. Minute: Kristers Tobers köpfelt an die Latte. Rapid versuchte, in die Spur zu kommen. 60. Minute: Dreiertausch, Grüll, Koscelnik, Pejic raus, Christoph Knasmüllner, Thorsten Schick, Nikolas Sattlberger rein. Burgstaller vergibt einen Hochkaräter (68.), der eingewechselte Rene Kriwak einen zweiten (75.), Endstand 0:0. Das Rückspiel steigt am 28. Juli. Bereits am Sonntag kommt Ried zum Ligastart auf Besuch, das ist die nächste Gelegenheit zur Selbstfindung. (Christian Hackl, 21.7.2022)

Europa Conference League, Hinspiel 2. Qualifikationsrunde:

SK Rapid Wien – Lechia Gdansk 0:0
Wien, Allianz Stadion, 12.700, SR Masiyev/AZE. Rückspiel am 28. Juli (19.45 Uhr) in Gdansk.

Rapid: Hedl – Koscelnik (61. Schick), Aiwu, Wimmer, Moormann – Pejic (61. Sattlberger), Oswald – Kühn (84. Savic), Zimmermann (69. Kriwak), Grüll (61. Knasmüllner) – Burgstaller

Gdansk: Kuciak – Stec, Nalepa, Maloca, Pietrzak – Tobers (72. Kubicki) – Clemens (83. Sezonienko), Gajos, Terrazzino (66. Kaluzinski), Durmus (66. Conrado) – Paixao (66. Zwolinski)

Gelbe Karten: Koscelnik, Pejic bzw. Tobers

Stimmen

Ferdinand Feldhofer (Rapid-Trainer): "Wir haben unser Ziel nicht erreicht. Wir wollten mit einem Vorsprung nach Polen fahren, das ist uns nicht geglückt. Es hat sich nichts verändert, wir nehmen das gerne an. Obwohl wir in der zweiten Halbzeit eine Vielzahl an Chancen vorgefunden haben. Da haben wir wirklich ein tolles Spiel gemacht, es hat nur der Torerfolg gefehlt. In der ersten Halbzeit hat das Passspiel nicht gepasst, und die Ballsicherheit hat gefehlt, der Gegner hat es auch sehr gut gemacht."

Tomasz Kaczmarek (Gdansk-Trainer): "Ich bin davon ausgegangen, dass wir Chancen auf den Sieg haben werden. Das 0:0 ist okay, wir fahren mit einer guten Ausgangsposition zurück. Wir brauchen die Fans im Rücken, und dann können wir es schaffen. Das Freundschaftsspiel von Rapid gegen Celtic hat uns viele Aufschlüsse gegeben. In der zweiten Hälfte standen wir zu tief vor dem eigenen Tor, ein bisschen Glück war auch dabei. Burgstaller hat in einer Situation das Tor nicht getroffen. Ich bin sehr stolz auf meine Jungs in der zweiten Halbzeit, wir haben sie mit Herz fertiggespielt. Das Team hat sehr gute Arbeit geliefert."