Schrödingers Smartphone: Das Pixel 6a ist gleichzeitig in Österreich verfügbar und auch nicht.

Foto: Proschofsky / STANDARD

Manchmal gibt es auch für erfahrene Smartphone-Tester noch eine Überraschung. Beim Pixel-6a-Test brav die seit Jahren gewohnte Formulierung dazugeschrieben, dass das Gerät offiziell nicht in Österreich verfügbar ist (aber recht leicht über Paketdienstleister importiert werden kann), zeigte sich nach Veröffentlichung des betreffenden Artikels bald, dass das so nicht stimmt.

Direkter Weg

Bei Amazon kann das Pixel 6a nämlich direkt nach Österreich bestellt werden – also ganz ohne Umwege und auch zum selben Preis und mit demselben Liefertermin wie in Deutschland, dem 28. Juli. Das ist ungewöhnlich. Zwar gibt es Pixel-Geräte immer wieder einmal via Amazon für Österreich, aber meist erst mit Wochen oder Monaten Verspätung – ähnlich wie es auch bei lokalen Händlern nach einer gewissen Zeit der Fall ist.

Was die Österreich-Verfügbarkeit des Geräts auf den ersten Blick besonders kurios macht: Beim Amazon-Listing wird sogar auf einen internen "Google Store" verlinkt. Das, während die Verfügbarkeit im offiziellen Google Store – also jenem außerhalb von Amazon – auf deutsche Lieferadressen beschränkt ist.

Nur ein Versehen?

Bei Google zeigte man sich auf Nachfrage zunächst überrascht, und geht von einem Versehen aus. Die weitere Nachforschung führt dann aber doch woanders hin: In diesem Fall erfolgt der Verkauf nämlich direkt durch Amazon und der Online-Händler hat sich schlicht dazu entschieden diese Mal auch Österreich zu bedienen. Das steht dem Unternehmen als Dritthändler frei, er kann die Geräte also in jedes beliebige EU-Land liefern.

Kein "echter" Markstart

Generell betont Google gegenüber dem STANDARD, dass das nicht das selbe ist wie ein "echter" Marktstart in Österreich. Dieser würde nämlich noch mit lokalen Test, optimierten Funktionen und direktem Kundenservice einhergehen. Wann und ob dieser folgt, will man nicht beantworten.

Fehlender Bonus

Angemerkt sei, dass das Angebot bei Amazon zumindest für Vorbesteller einen entscheidenden Nachteil hat. Die für alle Bestellungen bis zum 1. August versprochene Beigabe von Pixel Buds A im Wert von 100 Euro ist dort nämlich auf deutsche Lieferadressen beschränkt – und schließt Paketweiterleitungsdienste explizit aus. Alle, die sich im Vorjahr aus dem deutschen Google Store ein Pixel 6 oder Pixel 6 Pro vorbestellt haben, werden das schon kennen.

Damit könnte der gewohnte Weg über den deutschen Google Store und einen Paketweiterleitungsdienst auch so weiterhin der bessere sein. Denn dort haben sich – irgendwie passend zur restlichen Verwirrung – die Regeln für die Beigabe heuer geändert. Wer das Pixel 6a kauft, kann gleich die Pixel Buds A mitbestellen, der Preis wird automatisch abgezogen. Unter den Teilnahmebedingungen wird auch lediglich auf eine deutsche Lieferadresse verwiesen.

Ausblick

Langer Rede kurzer Sinn: Es bleibt abzuwarten, wann sich Google dazu durchringt, dieses unwürdige Spiel zu beenden und seine Geräte einfach direkt für den österreichischen Markt anzubieten. (Andreas Proschofsky, 22.7.2022)