"Sharing is caring", lautet ein Sprichtwort, das bei Netflix nicht besonders gut anzukommen scheint. So hat das Unternehmen bekanntgegeben, künftig verstärkt gegen das Teilen von Accounts vorzugehen, indem der Zugriff auf die Plattform örtlich beschränkt wird. Hat man etwa eine Ferienwohnung mit Fernseher und möchte auch dort die neuesten Folgen der Lieblingsserie schauen, wird es künftig notwendig sein, entweder durch einen Aufpreis oder eine Ausnahmeregelung einen Zugang zu erhalten. Teilten sich mehrere Personen einen Account für mehrere Fernseher, wird dies wohl nicht mehr in der bisherigen Art und Weise möglich sein.

Der Knopf auf der Fernbedienung wird in Zukunft wohl nicht immer zum gewünschten Resultat führen, wenn das Konto im Bekanntenkreis geteilt wird.
Foto: AP Photo/Jenny Kane

Schwindende Zahlen als Auslöser

Dieser Schritt, von dem Europa bisher noch nicht betroffen ist, erfolgt im Kontext von sinkenden Netflix-Usern: So hat der Onlineanbieter für Film und Serien in den vergangenen drei Monaten fast eine Million Abonnements verloren. Dass die Umsatzverluste im Zusammenhang mit restriktiveren Abonnement-Bedingungen stehen könnten, lässt sich auch damit argumentieren, dass das Teilen von Accounts kein neues Problem darstellt, sondern Netflix selbst schon lange bewusst ist. So machte sich der eigene Twitter-Account des Unternehmens bereits vor fünf Jahren scherzhaft Gedanken über die tiefere Bedeutung einer solchen Praxis:

Ihr Umgang mit dem Account

Der Effekt einer solchen Regulierung lässt sich wohl nicht ganz vorhersagen: Werden mehr Abonnements abgeschlossen werden, oder wird Netflix noch mehr Kundinnen und Kunden verlieren? Halten Sie diese Maßnahme für angebracht oder überzogen? Wie würden Sie reagieren, sollte eine solche Regelung in Europa eingeführt werden? Teilen Sie sich einen Account – und, wenn ja, mit wie vielen Personen? Posten Sie im Forum! (tiru, 28.7.2022)