Illustration: Marie Jecel, der Standard

1. Bienenstock – Hier wird der Honig gemacht

Jeder Bienenstock hat eine Königin. Sie tut nichts anderes, als Eier zu legen, aus denen neue Bienchen schlüpfen. Und das täglich. Ungefähr 2000 Eier legt so eine Bienenkönigin pro Tag. Die anderen Bienen sorgen dafür, dass der Nachwuchs genug Essen hat. Sie besorgen fleißig Nektar und Blütenpollen. Daraus wird ein süßer Brei für die kleinen Bienen gemacht, und aus dem Rest wird Honig. In so einem Bienenstock kann es ganz schön voll werden. Im Sommer leben bis zu 50.000 Bienen dort.

2. Die Honigbiene – Sie ist ihr ganzes (kurzes) Leben sehr fleißig

Zwischen Mai und September wird die Biene Sommerbiene genannt. Während ihres kurzen Lebens – gerade einmal ein bis zwei Monate – produziert sie ungefähr einen Teelöffel Honig. Bis zum Herbst müssen dann für einen Bienenstock rund 80 Kilo Honig zur Verfügung stehen, damit sie den Winter überleben können. Von September bis Mai lebt die Winterbiene im Bienenstock. In der freien Wildbahn gibt es übrigens keine Honigbienen mehr. Schuld ist die Varroamilbe. Ein Schädling, der in den 1980er-Jahren nach Europa kam und der die Bienen krank macht.

3. Waldhonig – Er wird eigentlich von Läusen gemacht

Vielleicht hast du ihn schon einmal auf dem Butterbrot gegessen, den würzigen Waldhonig. Er ist etwas dunkler als Blütenhonig. Das Spannende daran: Er wird nicht etwa aus Blumen im Wald gemacht, er kommt von der Fichtenwaldlaus. Sie sitzt an frischen Baumtrieben und sondert ein Sekret ab, dass man Honigtau nennt. Die Biene saugt den Tau auf und bringt ihn in den Bienenstock. Dieses Jahr gab es übrigens weniger Waldhonig, da der Winter recht mild war, die Laus mag es aber gern kalt.

4. Bienenvielfalt – Neben der Honigbiene gibt es die Wildbiene

Es gibt ungefähr 600 verschiedene Wildbienenarten. Sie leben nicht wie die Honigbiene in Bienenstöcken, sondern allein. Natürlich braucht auch die Wildbiene zum Leben den Honig. Den macht sie aber ausschließlich für sich und für ihre Nachkommen. Sie wird, ähnlich wie die Sommerhonigbiene, nur ein bis zwei Monate alt. Leider gibt es immer weniger Wildbienen. Weil es immer mehr landwirtschaftliche Flächen gibt und die Städte wachsen, sind Nahrung und Nistplätze knapp.

5. Pieks – Bienen stechen nur zur Verteidigung

Ein Widerhaken am Stachel der Bienen sorgt dafür, dass er beim Stechen abreißt. Und ohne Stachel kann sie nicht überleben. Darum sticht sie auch nur zu, wenn sie sich bedroht fühlt. Ein Bienenstich tut ganz schön weh, denn im Stachel befindet sich ein Gift, das Brennen und eine Schwellung verursacht. Nach einem Stich gilt: den Stachel nicht anfassen, denn sonst wird noch mehr Gift in die Haut abgegeben. Am besten mit einem Stück Papier wegschnippen und dann gut kühlen.

6. Zuckersüß – Aus dem flüssigen Nektar wird süßer Honig

Eine Honigbiene fliegt im Frühling und Sommer von Blume zu Blume und saugt den süßen Nektar aus, der übrigens genauso flüssig wie Wasser ist. Die Biene hat zwei Mägen, der Nektar kommt in den Transportmagen. Für die Energie, die sie fürs Fliegen braucht, kommt ein bisschen Nektar in ihren zweiten Magen. Den Rest bringt sie in den Bienenstock, wo er in Waben eingeschlossen wird. So kann das Wasser im Nektar verdunsten, und übrig bleibt herrlich süßer Honig.

7. Bienen in Not – So kannst du den Bienen helfen

Nicht nur Wildbienen finden immer weniger Blumen, auch den Honigbienen geht zusehends das Essen aus. Wenn es dann immer weniger Bienen gibt, werden unsere Obst- und Gemüsebäume nicht mehr bestäubt und bekommen keine Früchte. Die Politik greift jetzt ein und hat beschlossen, dass jeder Landwirt drei Prozent seines Gesamtbesitzes zu Blühflächen umwandeln muss. Und auch du kannst etwas tun: Wildblumen auf dem Balkon oder im Garten sehen nicht nur schön aus, sondern bieten viel Nektar für Bienen. (Jasmin Altrock, 24.07.2022)