In Rust am Neusiedler See kommen Schlammbagger zum Einsatz.

Foto: Guido Gluschitsch

Der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat am Freitagnachmittag in Budapest den ungarischen Außenminister Péter Szijjártó getroffen, der noch am Donnerstag in Moskau mit Russlands Außenminister Sergej Lawrow gesprochen hatte. Dabei wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei den Themen Energie und Klima zu intensivieren – unter anderem geht es dabei um die geplante Wasserzuleitung aus der ungarischen Moson-Donau in den Neusiedler See.

Auf Basis des Abkommens sollen konkrete und nachhaltige Projekte und Initiativen im Bereich der Infrastruktur, der Energie und Umwelt, des Klimas, des öffentlichen Verkehrs und der Mobilität sowie des Tourismus umgesetzt werden. Konkret vereinbart wurden bilaterale Verhandlungen über den Ausbau des Moson-Donau-Bewässerungskanals von Jánossomorja bis zur Staatsgrenze. "Gemeinsames Ziel ist es, den Wasserstand im Naturraum Seewinkel / Neusiedler See zu stabilisieren und das sensible Ökosystem der Region langfristig abzusichern", erklärte Doskozil laut Landesmedienservice.

Tourismus stärken

Geprüft werden sollen außerdem die Errichtung eines Windparks in der Grenzregion sowie umweltfreundliche Mobilität; ausgebaut werden soll der grenzüberschreitende öffentliche Verkehr. Das Memorandum schließe auch ein klares Bekenntnis ein, die Region Fertő-Neusiedler See weiterzuentwickeln und dabei die Zusammenarbeit im Tourismus zu verstärken.

Außenminister Szijjártó erklärte: "Wir erleben außergewöhnliche Zeiten. Umso wichtiger ist es, diesen Herausforderungen in guter und ausgewogener, grenzüberschreitender Zusammenarbeit gemeinsam auf Augenhöhe zu begegnen und sie zu bewältigen." Das gelte auch für die Region Neusiedler See. Hier sei das gemeinsame Ziel und die gemeinsame Verantwortung, eine Lösung zu finden. (APA, 22.7.2022)