Der Wiener Michaelerplatz während des Lockdowns im November 2021.

Foto: imago /Viennareport/Leopold Nekula

Der Entwurf zum möglichen Aus der Quarantänepflicht mit 1. August sorgt seit Donnerstag für reichlich Furore: die SPÖ-regierten Länder monieren, dass ein derartiger Schritt das Gesundheitswesen wieder an seine Grenzen bringen würde. Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) versuchte sich während des EM-Matches auf Twitter zu rechtfertigen und schoss dabei weit übers Ziel hinaus.

Gespalten zeigt sich aber auch die Bevölkerung selbst: In einer "profil"-Umfrage sprechen sich 47 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher für eine Beibehaltung der Quarantänepflicht für Corona-Erkrankte aus. 24 Prozent meinen, die Pflicht solle auf keinen Fall gekippt werden, 23 Prozent glauben, das sei "eher" keine gute Idee.

Auf der anderen Seite plädieren 23 Prozent für eine Aufhebung der Quarantänepflicht. 20 Prozent sind "eher" dafür. Durchgeführt wurde die Umfrage vom Meinungsforschungsinstitut Unique research. Sechs Prozent der Befragten enthielten sich. Auch bei den Wählergruppen werden Unterschiede sichtbar: So würden unter den FPÖ-Wählern 57 Prozent der Befragten die Quarantäne "auf jeden Fall" abschaffen. Bei der SPÖ-Wählerschaft wären es hingegen nur 16 Prozent.

Verkehrsbeschränkungen

Falls die Quarantänepflicht tatsächlich fällt, würden an deren Stelle ab August sogenannte Verkehrsbeschränkungen treten. Das "Mittel der Wahl" dafür sei das verpflichtende "durchgehende Tragen der Maske". Damit könnten sich Corona-Erkrankte grundsätzlich frei bewegen und wären nicht mehr gezwungen, daheim zu bleiben. Im Gesundheitsministerium wurde jedoch betont, dass es sich bei diesem Verordnungsentwurf um eine Arbeitsfassung handle. Eine Entscheidung, ob es tatsächlich zum Aus für die Quarantäne kommt, sei noch nicht getroffen. (red, 23.7.2022)