Die zentrale Erzeugung von Kälte spart Energie und erzeugt weniger CO2.

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Wien – Die Fernkältezentralen der Wien Energie laufen derzeit auf Hochtouren – in dieser Woche wurde um 30 Prozent mehr Fernkälte geliefert als in der Woche davor. Die Fernkältezentrale Schottenring, eine der größten Wiens, lieferte etwa am Donnerstag bei Temperaturspitzen von knapp 35 Grad über 150 Megawattstunden Kälte. Das ist ein Rekordwert, der bisher nur in der Hitzewelle Ende Juni 2022 – bei intensivster Sonneneinstrahlung und vor der Ferienzeit – übertroffen wurde.

Die höchsten Leistungsspitzen werden zwischen 11:00 und 16:00 Uhr gemessen, wie die Wien Energie am Sonntag mitteilte. "Noch haben wir keine amerikanischen Verhältnisse, wo der Energiebedarf im Sommer den Winter eingeholt hat", erklärte Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl. "Aber die Lastspitzen nähern sich langsam an, der Klimatisierungsbedarf nimmt durch immer mehr Hitzetage aufgrund der Klimakrise stetig zu."

Abnehmer sind auch öffentliche Gebäude

Die zentrale Erzeugung von Kälte spart Energie und erzeugt weniger CO2. Über eigenes Fernkältenetz wird das auf etwa fünf bis sechs Grad Celsius abgekühlte Wasser direkt zu den Abnehmern transportiert und dort über die hauseigenen Kühlsysteme in den Gebäuden verteilt. Das Wasser nimmt dort die Wärme aus dem Gebäude auf und transportiert sie ab.

Die Wien Energie versorgt mit sieben Fernkältezentralen 180 Gebäude, daneben gibt es auch dezentrale Kühlsysteme direkt bei Kunden. Zu den Kunden zählen öffentliche Gebäude wie das Allgemeine Krankenhaus, das Rathaus und die Universität Wien, Büro- und Gewerbestandorte wie der Austria Campus oder Meinl am Graben, Hotels wie das Palais Kempinski sowie mehrere hundert Privatwohnungen etwa am Althangrund oder beim Hauptbahnhof. (APA, 24.7.2022)