Der Waldbrand in der Böhmischen Schweiz war am Sonntagmorgen auf einer Fläche von rund sieben Hektar ausgebrochen.

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Athen – Die Trockenheit in Südeuropa hat weiterhin teils verheerende Folgen: Auch zum Wochenstart kämpfen Einsatzkräfte in mehreren Urlaubsländern gegen Waldbrände. Zumindest in Frankreich und Spanien entspannte sich die Lage – auch auf der schwer getroffenen Urlaubsinsel Teneriffa.

Mehr als 6.600 Hektar in Griechenland zerstört

Anders sieht die Lage in Griechenland aus: Die Brände, die in Griechenland toben, haben bereits mehr als 6.600 Hektar Wald und Fläche zerstört. Das ergaben Berechnungen und Karten von Forst- und Waldbrandexperten, wie die griechische Nachrichtenagentur ANA am Montag berichtete. Demnach hat der Waldbrand im Südteil der Insel Lesbos, der am Montag immer noch nicht unter Kontrolle war, bereits rund 1.700 Hektar vernichtet. Der Brand, der weiter im Nordosten im Nationalpark Dadia tobte, soll bisher mehr als 2.500 Hektar zerstört haben. Das mittlerweile gelöschte Feuer im Norden Athens vergangene Woche legte demnach rund 2.400 Hektar in Schutt und Asche.

Für Dienstag sprach die Feuerwehr erneut von einem "sehr hohen Waldbrandrisiko" für Athen und Umgebung sowie die Insel Euböa und die Inseln der östlichen Ägäis. In weiten Teilen des Landes herrsche zudem ein "hohes Waldbrandrisiko".

Brandherde in Böhmischer Schweiz

Während sich die Lage in Teilen Südeuropas beruhigt, dauern die Löscharbeiten bei einem Waldbrand im tschechischen Nationalpark Böhmische Schweiz an. Rund 30 Feuerwehreinheiten mit fast 50 Fahrzeugen waren am Montag vor Ort, um die Flammen zu bekämpfen, wie ein Sprecher der Einsatzkräfte mitteilte. Zudem wurden ein Polizei- und ein Armeehubschrauber eingesetzt.

Der Waldbrand war am Sonntagmorgen auf einer Fläche von rund sieben Hektar unweit des bei Touristen beliebten Prebischtors, einer Felsenformation, ausgebrochen. Nachdem das Feuer zunächst unter Kontrolle gebracht worden war, wurde später ein zweiter Brandherd entdeckt.

4.000 Hektar in Slowenien zerstört

In Slowenien haben Tausende Einsatzkräfte die seit gut einer Woche tobenden Brände im Karstgebiet des Landes eingedämmt. Am Montag verblieben nur mehr 240 Feuerwehrleute in der Region, um die Situation zu beobachten, berichtete die Nachrichtenagentur STA. Nach diesen Angaben zerstörten die Flammen fast 4.000 Hektar an Vegetation. Über den Schaden an Gebäuden in den betroffenen Dörfern lagen zunächst keine Angaben vor.

In Temnica im slowenischen Karstgebiet kämpfen Feuerwehrleute seit Tagen mit Bränden.
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Staatspräsident Borut Pahor dankte am Montag den Regierungen jener Länder, die Löschflugzeuge und Helikopter zur Brandbekämpfung nach Slowenien geschickt hatten. STA zufolge handelte es sich um Kroatien, Österreich, Italien, die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Serbien. Aus Österreich wurde am vergangenen Mittwoch ein Hubschrauber mit Löschwassercontainer mit einer Maximalkapazität von 550 Litern zu den Einsätzen geschickt.

Die Löschung aus der Luft hatte auch deshalb eine zentrale Rolle eingenommen, weil in den unzugänglichen Karstgebieten noch viele Blindgänger und Minen aus dem Ersten Weltkrieg herumliegen. Im Isonzo-Tal und in den Julischen Alpen hatten sich Österreich-Ungarn und Italien einen erbitterten jahrelangen Stellungskrieg geliefert.

Feuer geht in Teneriffa zurück

Der Waldbrand auf der bei Urlaubern beliebten spanischen Kanaren-Insel Teneriffa hat dagegen an Intensität nachgelassen. Das Feuer verliere an Kraft, und es gebe Hoffnung, dass die Flammen in Kürze unter Kontrolle gebracht werden könnten, zitierte die spanische Zeitung "El Día" Inselpräsident Pedro Martín am Montag.

Nach offiziellen Angaben vom Sonntag zerstörten die Flammen bereits mehr als 2.150 Hektar. 585 Bewohner von La Guancha und vier weiteren Gemeinden waren in Sicherheit gebracht worden. Zahlreiche ausländische Wandertouristen seien am nahe gelegenen Nationalpark Teide vor den Flammen gewarnt worden. Rund 150 Brandbekämpfer waren im Einsatz. Höhere Luftfeuchtigkeit und nachlassender Wind erleichterten ihre Arbeit. Die vielen anderen Waldbrände der vergangenen Wochen in Spanien wurden unterdessen gelöscht oder weitgehend unter Kontrolle gebracht.

Entwarnung in Westfrankreich

Auch für die Brände an Frankreichs Atlantikküste gab es teilweise Entwarnung. Südlich von Bordeaux beruhigte sich die Lage mittlerweile. Der Waldbrand bei Landiras ist vollständig unter Kontrolle, teilte die zuständige Präfektur für die Gironde am Montagvormittag mit. Gelöscht seien aber noch nicht alle Feuer. Auch den zweiten großen Waldbrand in der Gegend, bei La Teste-de-Buch, haben die Einsatzkräfte in den Griff bekommen. (APA, red, 25.7.2022)