Das Feuer wurde von Demonstranten gelegt. Zuvor wurde die Uno-Mission Monusco aufgefordert, das Land zu verlassen.

Foto: APA/AFP/GLODY MURHABAZI

Kinshasa – Bei Ausschreitungen in der Demokratischen Republik Kongo sind sechs Menschen ums Leben gekommen. Demonstranten verwüsteten den Sitz der Uno-Mission im Osten des Landes. Sie seien am Montag mit Gewalt in das Gebäude in der Stadt Goma eingedrungen und hätten Mobiliar zerstört oder gestohlen, berichteten Augenzeugen. Sicherheitskräfte hätten mit Tränengas und Schüssen reagiert. Sechs Menschen starben nach Angaben zivilgesellschaftlicher Organisationen bei den Ausschreitungen.

Die Polizei in der Provinz Nord-Kivu erklärte, bei den Angreifern habe es sich um Kriminelle gehandelt, die die Demonstration gegen die Präsenz der Uno-Blauhelme im Kongo für ihre Zwecke ausgenutzt hätten.

Uno seit 20 Jahren im Kongo

Zivilgesellschaftliche Organisationen und die Partei von Präsident Félix Tshisekedi hatten zu der Demonstration in Goma aufgerufen. Hintergrund ist eine Äußerung des kongolesischen Senatspräsidenten Modeste Bahati von Mitte Juli. Er hatte die Uno-Mission Monusco aufgefordert, den Kongo zu verlassen.

Die Uno-Stabilisierungsmission ist seit mehr als 20 Jahren im Nordosten des Kongo stationiert. In dem zentralafrikanischen Land sollen nach Angaben der USA etwa 130 unterschiedliche bewaffnete Gruppen aktiv sein; vielen von ihnen geht es um die Kontrolle der wertvollen Bodenschätze des Landes. Der Kongo mit seinen rund 90 Millionen Einwohnern ist reich an Bodenschätzen wie Kupfer, Kobalt, Gold und Diamanten. (APA, 26.7.2022)