Wien – Die Werbebeobachter von Focus verzeichnen für das erste Halbjahr 2022 eine positive Entwicklung bei den Bruttowerbeausgaben: So sind im Bereich des Above-the-Line die Werbeaufwendungen im Vergleich zum Vorjahr um 5,1 Prozent gestiegen. Das entspricht Werbeausgaben von 2,24 Milliarden Euro.

Eine Erholung sieht Focus auch beim Direct Marketing, das um 3,4 Prozent im Vergleich zu 2021 gewachsen. Sponsoring komme hingegen nicht "an das sehr hohe Werbevolumen vom Vorjahr" heran und verzeichnete einen Rückgang von 16,1 Prozent. Mit einem Gesamtaufkommen Brutto im Bereich Above-the-Line und Below-the-Line von 3,16 Milliarden Euro orientiere man sich am Niveau des vergangenen Jahres.

Die höchsten Zuwachsraten gab es laut Focus insbesondere bei jenen Gattungen, die während der Corona-Lockdowns deutliche Einbußen hinnehmen mussten. So komme Kino auf einen Werbewert von fast vier Millionen Euro. Auch der Bereich Außenwerbung konnte mit fast 14 Prozent signifikant zulegen, wobei innerhalb der Out-of-Home-Kanäle vor allem Digital-Out-of-Home und Ambient Media den deutlichsten Aufschwung verzeichneten.

"Anhaltende, dynamische Entwicklung"

Im Bereich der Online-Werbung zeigt sich laut Focus "eine anhaltende, dynamische Entwicklung". Das Plus von 11,4 Prozent komme in erster Linie von Social Media, Video-Instream und SEA-Werbung. Unverändert hoch bleiben auch die Werbevolumina im Radio und TV. So konnte das hohe Niveau des Vorjahres nicht nur gehalten werden, sondern beide Gattungen legten im Vergleich mit 2021 nochmals deutlich zu: Radio mit 6,2 Prozent und TV mit 5,4 Prozent. Während im Hörfunk diese Entwicklung sowohl auf die Privaten wie ORF-Sender zurückzuführen sei, verzeichneten beim Fernsehen besonders die privaten Sender einen deutlichen Zuwachs.

Bei den Branchen zeigt sich "eine anhaltende, konjunkturelle Entwicklung im Lebensmittel- und Möbelhandel": Kumuliert gibt es ein Werbeblus von über 40 Millionen in diesen intensiv beworbenen Kategorien. Die Ausgaben für Messen und Veranstaltungen ziehen nach den Covid-Lockdown-Zeiten ebenfalls an und legten um fast 25 Millionen Euro zu. Hoch bleiben auch die Werbeausgaben in der Pharmazie sowie die Werbeaktivitäten fürs Reisen.

Die Werbeprognose für das zweite Halbjahr liegt laut Focus zwar deutlich unter jener Prognose für das Gesamtjahr, falle allerdings noch leicht positiv aus. Geht es nach den Experten soll das Werbevolumen um 2,3 Prozent wachsen. Zurückhaltender fällt die Prognose der Werbeagenturen mit einem Plus von 0,7 Prozent aus. (red, 26.7.2022)