Man könnte diesen Artikel damit beginnen, zu erwähnen, dass gestern der "Earth Overshoot Day" ins Land gezogen ist. Dass dieser ein jährliches Warnsignal darstellt – ist er doch jener Tag, an dem die Menschheit alle natürlichen Ressourcen, welche die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann, bereits aufgebraucht hat. Man könnte als Beispiel für eine von vielen medialen Hiobsbotschaften auch erwähnen, dass die Folgen des Klimawandels bereits merklich in unserem Alltag angekommen sind – Dürreperioden, die Waldbrände verursachen, häufen sich aktuell ebenso wie langanhaltende "Supergewitter".

Anstatt jedoch den Status quo zu beklagen und über die Hoffnungslosigkeit der Situation zu jammern, könnte man hier auch konstruktivere Wege gehen.

Wenn sonst nichts zur Weltrettung motiviert: Die Erde ist – unseres Wissens – der einzige Planet mit Gadsen.
Foto: https://www.istockphoto.com/de/portfolio/tomorca

Spannender als das Wiederkäuen oft gehörter Fakten zum desolaten Zustand der Welt könnte es sein, sich darauf zu fokussieren, was jeder und jede Einzelne von uns darüber weiß, was er oder sie ganz konkret tun kann, um das Ruder herumzureißen – und was davon man womöglich bereits umsetzt. Persönliche Erkenntnisse, Fun-Facts und Staunenswertes in Sachen Nachhaltigkeit sind gefragt – wie beispielsweise diese:

Klimawandel und Nachhaltigkeit: Einige (more or less) Fun-Facts

Mehrere Studien haben sich eingehend damit beschäftigt, wie sich das Streaming via Netflix und Co auf den Klimawandel auswirkt. Sehr verkürztes Ergebnis: Übertragungen via Glasfasernetz sind am klimafreundlichsten. Wer das Smartphone dafür nutzt, verursacht mit 5G weniger CO2-Emissionen als mit 4G oder gar 3G. Zur DVD zurückzukehren ist auch nicht die Lösung – ideal wäre es, weniger und dafür gezielt ausgewählte Online-Videos anzusehen.

Vegane Ernährung gehört bekanntlich zu den effektivsten Mitteln im Kampf gegen die Erderwärmung. Spitzenreiter bei den "Bad Guys" nichtveganer Ernährung: Butter gilt als der Klimakiller Nummer eins, noch vor Rindfleisch. Mit einer Umstellung auf Ernährung ohne tierische Produkte könnten laut Greenpeace 9,2 Millionen Tonnen Treibhausgasemissionen eingespart werden – mehr als Wien jährlich an Treibhausgasen ausstößt.

Good News für digitale Ordnungsliebende und Schreibmuffel: Jede E-Mail verursacht Treibhausemissionen. Beim Verfassen und Versenden sowie beim Betrieb der Server, auf denen Mails liegenbleiben, wird Strom verbraucht. Wer nicht benötigte E-Mails regelmäßig löscht, leistet einen aktiven Beitrag dazu, das Klima zu schützen, wie Utopia.de vorrechnet.

Stichwort Lebensmittelverschwendung und Nachhaltigkeit: Das Mindesthaltbarkeitsdatum stellt bekanntermaßen eine Empfehlung dar und bedeutet nicht "sofort tödlich nach". Greenpeace hat in einer Studie den tatsächlichen Zustand abgelaufener Lebensmittel erhoben – mit dem Überraschungssieger Joghurt, das 26 Wochen, also fast sechs Monate nach Ablauf der offiziellen Haltbarkeit, noch genießbar war.

Oder in größerem Rahmen: Die Populationen mancher bedrohter Spezies erholen sich laut National Geographic aktuell wieder, darunter die der Blau- und Buckelwale. Diese bevölkern in großer Zahl erneut Regionen, in denen sie bereits als ausgestorben galten. Die Gründe dafür zeigen, dass Menschen aktiv etwas dazu beitragen können, um die aktuelle Situation zu verbessen – nämlich unter anderem durch die Erweiterung von nachhaltigen Ozeanzonen und die Einführung neuer Meeresschutzgebiete.

Und noch ein vielleicht überraschender Fakt zum Klimawandel: Je heißer das Klima, desto höher wird einer Harvard-Studie zufolge auch der Adrenalinspiegel im Körper, der ein anormales, aggressives Verhalten fördert. Steigen die Temperaturen, steigt das Konfliktniveau. Der Klimawandel macht uns also zunehmend aggressiver – sich um ein harmonischeres Miteinander zu bemühen kann nicht nur durch die Einhaltung der Netiquette im STANDARD-Forum gelingen, sondern wäre auch Nebeneffekt einer gelungenen Klimapolitik.

Ihre Aha-Erlebnisse, bitte!

Jetzt sind Sie am Zug! Was war Ihr bislang größtes persönliches Aha-Erlebnis, wenn es um Klimawandel, Nachhaltigkeit und Co geht? Welche Fakten haben Sie bereits zum Staunen gebracht, verwundert, nachdenklich gemacht oder berührt? Und welche haben Sie dazu motiviert, in Ihrem persönlichen Alltag bzw. an Ihrem Konsumverhalten tatsächlich etwas zu verändern? Teilen Sie Ihre Learnings mit der STANDARD-Community und diskutieren Sie im Forum! (dahe, 29.7.2022)