Die Teuerung solle auch im Bereich der Schule abgefedert werden, fordert der Präsident der Arbeiterkammer OÖ Andreas Stangl.

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Wien/Linz – 25.000 Kinder hätten heuer wegen der Teuerung auf bezahlte Nachhilfe verzichten müssen, 12.000 hätten gar keine erhalten, so das Ergebnis der Arbeiterkammer-Nachhilfebefragung 2022. Schon im Jahr 2018 hätten laut einer IFES-Studie oberösterreichische Eltern insgesamt 11,5 Millionen Euro dafür ausgegeben, und die Lage habe sich im Jahr 2022 aufgrund von Corona und der aktuellen Teuerungswelle noch deutlich verschärft.

Diese und andere versteckte Schulkosten sollen drastisch reduziert und die Teuerung auch im Bereich der Schule abgefedert werden, fordert der Präsident der Arbeiterkammer Oberösterreich Andreas Stangl. Laut der aktuellen Befragung bräuchten rund 46.000 Schülerinnen und Schüler in Oberösterreich Nachhilfe. 21 Prozent von ihnen nehmen Nachhilfe in Anspruch, dabei sei Mathematik mit 70 Prozent aller Nachhilfebedürftigen immer noch das Problemfach Nummer Eins. Mit sechs von zehn Kindern lernen Mama und Papa mindestens einmal in der Woche, ein Viertel der Eltern gibt an, sogar täglich mit den Kindern zu büffeln. Drei von zehn Eltern geben aber an, dass dies für sie schwierig sei. Laut der neuen Studie seien 47 Prozent durch die Unterstützung ihrer Kinder zeitlich belastet, was vor allem Frauen trifft.

Arbeiterkammer fordert gerechte Schulfinanzierung

Die Hälfte der Eltern ist laut der Arbeiterkammer-Nachhilfebefragung 2022 außerdem der Meinung, dass Schulen nicht die Möglichkeit hätten, den Nachwuchs ausreichend zu fördern und dass nicht jedes Kind die gleichen Chancen auf einen erfolgreichen Schulabschluss habe. Die Arbeiterkammer forderte am Mittwoch in einer Pressekonferenz daher einmal mehr den Ausbau von Ganztagsschulen und schulischer Förderung, sowie eine gerechte Schulfinanzierung. Zudem gehöre der Druck auf Kinder reduziert und psychosoziale Anlaufstellen ausgebaut. (APA, 27.7.2022)