Grünenchef und Vizekanzler Werner Kogler beim Puls-24-Sommergespräch am Mittwoch um 20.15 Uhr auf Puls 4.

Foto: Puls 24 / Ursula Röck

Rote Zwiebel, gelbe Paprika, grüne Zucchini, blasses Biohendl liegen vor dem Grill beim Sommergespräch auf Puls 4 und Puls 24 am Mittwoch beim Wirten im niederösterreichischen Irenental mit Werner Kogler. Gern mag der Grünen-Chef Beilagen, er schätzt aber auch deftigere Kost – im Winter mehr als im Sommer. Bei einer Grillerei mit ihm darf der scharfe Senf nicht fehlen. Als Kind aß er zu allen Speisen Ketchup. Klimaschädlichen Fleischkonsum verurteilt der Vizekanzler nicht: "Das ist eine Frage der Menge." Hätten wir das auch besprochen.

Wie immer ist es nicht immer einfach

Als Meister des Mäanderns erweist sich Kogler in der Folge des Gesprächs mit Bianca Ambros und Thomas Mohr. Zugegeben, deren Fragen laden dazu ein, lassen einen weiten Antwortspielraum offen: "Wie haben Sie denn die letzten Jahre miterlebt?" "Einfach ist es nicht immer", holt Kogler aus und endet beim Regierungsprogramm: "Verantwortung übernehmen". Nicht einmal eine um den Vizekanzler schwirrende Hummel kann dieses fast idyllische Bild stören.

Nach der Grillstation geht es zunächst beim Spaziergang, später am Wirtshaustisch um Politiker-Burnout, Unstimmigkeiten mit dem Koalitionspartner, Energieverbrauch, Gasknappheit, Klimaschutz – die Gespräche kreisen um die drängenden Fragen, oft gestellt und einmal mehr erschöpfend beantwortet. Symptomatisch Koglers Antwort auf die Frage zu Widerständen bei der Energiewende: "Wie ist das zu lösen? Ja, auch mit Kompromissen."

Irgendwann hat auch das ein Ende. Die Sonne geht langsam unter. Etwas mehr vom scharfen Senf hätte nicht geschadet. (Doris Priesching, 27.7.2022)