Wer auf seinem Profilbild ein Tech-Produkt einer bekannteren Marke zeigt, bekommt mehr Zuspruch. Am stärksten fällt dieser laut der nicht streng wissenschaftlichen Untersuchung bei Apple-Geräten aus.

Foto: Reuters/Jason Lee

Gerade die ersten beiden Jahre der Corona-Pandemie brachten aufgrund von Ausgangsbeschränkungen und Lockdowns neue Herausforderung für das soziale Leben vieler Menschen. Als Folge nahm die Beliebtheit von Videochat-Apps, Multiplayer-Videospielen, aber auch von Online-Dating deutlich zu.

Der Preisvergleichsdienst Money Supermarket hat eine Untersuchung durchgeführt, um mehr zum Status quo der internetbasierten Verkupplung herauszufinden – und ist dabei auf einige interessante Ergebnisse gestoßen.

Die Ausgangslage ist relativ bekannt. Bei der heterosexuellen Partnersuche sind Männer auf den verschiedenen Portalen deutlich zahlreicher vertreten als Frauen. Das trägt dazu bei, dass ihre Quote an Matches (also gegenseitige Zustimmung zur Kontaktaufnahme nach Ansehen des Profils) recht gering ist. Für jeden Ja-Swipe liegt ihre Chance auf einen Treffer bei lediglich sieben Prozent. Frauen hingegen kommen im Schnitt auf 54 Prozent.

Apple als Dating-Booster

In der Untersuchung ist man auch der Frage nachgegangen, ob und welchen Einfluss verschiedene Tech-Produkte auf den Dating-Erfolg im Netz haben. Dazu pflegten die Autoren idente Profile (die Anzahl wurde nicht genannt) in verschiedene Swipe-basierte Verkupplungsplattformen ein. Diese gingen zwischen März und Juni 2022 in Metropolen in 14 Ländern in den Bewerb um mehr oder weniger romantische Aufmerksamkeit. Sie matchten mit anderen Profilen von Frauen und Männern wie auch von Personen, die sich als nicht-binär deklarierten. Dementsprechend verzichtete man in der Auswertung auf eine Aufteilung nach Gender und App.

Der einzige Unterschied zwischen den Versuchsprofilen lag darin, welches Tech-Produkt auf dem Profilbild zu sehen war. Die Auswahl reichte von Apples iPhones (13 Pro und SE) über das Oneplus 9 Pro, Google Pixel 6 Pro bis hin zum Blackberry Key 2 LE genauso wie auch Kopfhörern und Smartwatches neueren Baujahrs. Dazu gab es eine Kontrollgruppe mit Profilen, die ganz ohne Elektronik auf den Bildern auskamen.

Foto: Money Supermarket

Dabei stellte sich anhand "tausender Swipes" heraus, dass Profile mit sichtbaren Apple-Geräten massiv höhere Matchraten erzielten als solche mit Devices anderer Marken oder ohne Smartphone und Smartwatch. Für iPhones wurde ein durchschnittliches Plus von 83 Prozent notiert, gefolgt von der Watch (plus 76 Prozent) und den Airpods (plus 64 Prozent). Dahinter liegen Fitbit (plus 32 Prozent), Samsung-Handy (plus 19 Prozent), die Apple-Marke Beats (plus 16 Prozent) sowie Google (plus neun Prozent). Knapp im Plus lag auch noch Samsungs Galaxy Watch (plus drei Prozent).

Mehrere Marken hingegen senkten die Verkupplungsquote im Vergleich zur Tech-freien Kontrollgruppe. Den mit Abstand größten Malus verbuchte Blackberry (minus 77 Prozent), gefolgt von Huawei (minus 24 Prozent), Oppo (minus 22 Prozent), Oneplus (minus 18 Prozent) und Sony (minus elf Prozent). Insgesamt zeigte es sich aber als vorteilhaft, ein Gerät auf dem Profilfoto zu haben, je nach Land sorgten diese im Schnitt für 33 bis 47 Prozent mehr Matches. Bei den einzelnen Städten lag das nahe dem Silicon Valley gelegene San Francisco (59 Prozent) vor New York (51 Prozent) und London (45 Prozent).

Foto: Money Supermarket

Pixel 6 Pro macht die beliebtesten Selfies

Schließlich erörterte man noch, welches Handy die attraktivsten Selfies schießt. Dazu ließ man vier Modelle entsprechende Fotos mit dem iPhone 13 Pro, dem Google Pixel 6 Pro und dem Samsung Galaxy S22 Ultra schießen, jeweils in der gleichen Pose und mit demselben Hintergrund. Diese legte man 1.000 Teilnehmern vor, die für jedes Modell die aus ihrer Sicht beste Aufnahme wählen sollten.

Diese Abstimmung gewann klar das aktuelle Spitzenhandy von Google. In 44 Prozent der Fälle wurde das damit geschossene Selfie als bestes Ergebnis ausgesucht. Bei 32 Prozent der Aufnahmen fiel die Wahl auf den vom Galaxy S22 Ultra gelieferten Schnappschuss. Die iPhone-13-Fotos hingegen wurden nur in 24 Prozent der Fälle bevorzugt.

Beim Foto-Benchmark DXO-Mark liegen alle drei Geräte in der Kategorie Selfie praktisch gleichauf. Das beweist einmal mehr – so wie auch die jährliche Foto-Challenge von Marques Brownlee (MKBHD) –, dass die subjektiv wahrgenommene Qualität eines Fotos nicht unbedingt mit den technischen Kapazitäten der genutzten Kamera korrelieren muss.

Hinweis

Da verschiedene Angaben zur genaueren Einschätzung der Methodik und Aussagekraft fehlen, sind die Ergebnisse der Untersuchung als grobe Annäherung und nicht als streng wissenschaftlich ermittelte Resultate zu interpretieren. (gpi, 27.7.2022)