Tirol und Vorarlberg verzeichnen laut einer ersten Einschätzung der Kommission bald nur mehr ein mittleres Risiko (Symbolbild).

Foto: APA/BARBARA GINDL

Wien – Die Corona-Situation entspannt sich leicht. Erstmals seit Wochen gibt es auf der Corona-Ampel wieder eine Entwicklung in eine günstige Richtung. Tirol und Vorarlberg bewegen sich laut dem – der APA vorliegenden – Arbeitsdokument der zuständigen Kommission vom hohen ins mittlere Risiko, sind also nun ebenso gelb gefärbt wie Kärnten und die Steiermark.

Bundesweiter Rückgang

Insgesamt wurde zumindest bei den nachgewiesenen Infektionen ein bundesweiter Rückgang festgestellt, der mit zwei Prozent freilich gering ausfällt. Ein Plus wurde nur in Kärnten und Wien verzeichnet.

Bei der Risikozahl, die über die Farbgebung entscheidet, weist die Steiermark den besten Wert auf. Mit 42,5 hat man sich ein Stück von der 50 entfernt, ab der die Ampel orange blinkt und hohes Risiko darstellt. Die höchste Risikozahl hat Wien mit 74,8.

Häufigkeit der Tests nicht einbezogen

Wien leidet darunter, dass die Testhäufigkeit nicht mehr in die Erstellung der Risikozahl einbezogen wird. Mit knapp 22.000 Tests auf 100.000 Einwohner geht zwar die Testfreudigkeit auch in Wien zurück, es liegt aber noch immer deutlich vor allen anderen Bundesländern. So profitieren Tirol und Vorarlberg mit jeweils gut 3.000 Tests auf 100.000 Einwohner mit Sicherheit davon, dass auf diesem Weg weniger Infektionen festgestellt werden. Dafür spricht auch die Positivitätsrate von knapp einem Viertel bzw. gut einem Fünftel. Zum Vergleich: In Wien sind es weniger als sechs Prozent.

Allerdings gibt es diese Woche auch einen anderen Indikator dafür, dass die Situation in Wien eher ungünstig ist. Beim Abwassermonitoring sind die Zahlen für Wien im Juli stark gestiegen, während sie in den anderen Ländern stagnierten oder zurückgingen. Dennoch sind diese Zahlen mit Vorsicht zu betrachten. Denn zu den Ländern mit der geringsten Belastung im Abwasser gehört Salzburg, das trotz nur durchschnittlicher Testzahl weiter im Bereich des hohen Risikos verweilt.

Stabile Lage in Krankenhäusern

Wien ist auch der Bezirk, der österreichweit in absoluten Zahlen bei festgestellten Infektionen die höchste Inzidenz hat, gefolgt von Mattersburg im Burgenland und Korneuburg in Niederösterreich. Quasi am sichersten ist die Lage in Liezen in der Steiermark und dem Kärntner Bezirk Spittal an der Drau.

Relativ stabil ist aktuell die Situation in den Spitälern, sowohl auf Normal- als auch auf Intensivstationen. Ein Rückgang wird freilich nirgendwo für die kommenden zwei Wochen erwartet, fallweise dagegen ein Anstieg, wenn auch noch in keinen kritischen Bereich. Ungünstig ist, dass im Gegensatz zur Gesamtbevölkerung bei den besonders gefährdeten über 65-Jährigen die Zahl der Infektionen steigt. Das Durchschnittsalter liegt mittlerweile bei 43,9. (APA, 28.7.2022)