Ab Montag wird sich in Sachen Corona vieles ändern.

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Wien – Ab August wird sich in Sachen Pandemiebekämpfung einiges ändern. Nicht nur die Quarantäneregelung wird abgeschafft, auch das Contact-Tracing wird nicht weitergeführt. Entsprechende Medienberichte bestätigte das Gesundheitsministerium dem STANDARD. In der neuen Verordnung, die am Montag in Kraft treten und das Ende der Quarantänebestimmungen besiegeln wird, ist nur mehr von Infizierten, nicht aber von Kontaktpersonen die Rede.

In den Ländern reagiert man unterschiedlich auf die Neuigkeiten. Der Wiener Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sagte dem ORF Wien, dass eine Fortführung der Kontaktverfolgung in der Bundeshauptstadt noch offen sei. Erst Anfang Juli hat die Stadt das Personal dafür aufgestockt und weitere 120 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür gesucht. "An sich ist gesagt worden, das Contact-Tracing soll bestehen bleiben. Wie das funktioniert, kann ich jetzt einfach nicht beantworten", sagte Hacker zu "Wien heute". Derzeit sind rund 180 Personen in Wien für das Contact-Tracing angestellt.

Salzburg stellt Kontaktverfolgung ein

Im Ministerium hingegen wird betont, dass man die Gesundheitslandesrätinnen und -räte bereits am Dienstag über das geplante Aus des Contact-Tracing informiert habe. Dazu passt, dass sowohl Land wie auch Stadt Salzburg bereits angekündigt haben, die Kontaktverfolgung mit kommender Woche einzustellen, weil dies in der neuen Verordnung nicht mehr vorgesehen sei, wie die Salzburger Nachrichten berichten. Statt Quarantäne gelten nur mehr Verkehrsbeschränkungen, Infizierte müssen dann nicht mehr in Absonderung, sondern es genügt, eine FFP2-Maske zu tragen.

Die neuen Regelungen stoßen aber auch bei Expertinnen wie der Virologin Dorothee von Laer auf Kritik. Sie äußerte in der "ZiB 2" am Mittwochabend Bedenken hinsichtlich infizierten Pflegepersonals, das dennoch zur Arbeit geht. Die Virologin hält es für nicht verantwortbar, wenn Corona-positives Pflegepersonal mit vulnerablen Patientinnen und Patienten in Kontakt kommen könnte. FFP2-Masken würden nur einen eingeschränkten Schutz vor Übertragung bieten, warnte von Laer. (Steffen Arora, 28.7.2022)