Bild nicht mehr verfügbar.

Neu ab Herbst wird es an den Pädagogischen Hochschulen einen zweijährigen Lehrgang zu Inklusiver Elementarpädagogik geben.

Foto: Getty Images

Als Maßnahme gegen den Personalmangel in den Kindergärten hat die Bundesregierung eine Ausbildungsoffensive angekündigt. Dabei setzt sie neben den jüngst gestarteten Quereinsteigerangeboten vor allem auf den Ausbau der Kollegs, wo man sich nach der Matura bzw. Berufsreife- oder Studienberechtigungsprüfung für die Arbeit in Kindergarten, Krippe oder Hort ausbilden lassen kann. Im vergangenen Schuljahr sind fünf Klassen dazugekommen, im Herbst folgen elf weitere.

Derzeit werden die Elementarpädagoginnen und (weiterhin sehr wenigen) Elementarpädagogen in Österreich an den Bildungsanstalten für Elementarpädagogik (Bafep) ausgebildet – entweder in der mit Matura und Berufsberechtigung abschließenden Langform (2022 rund 1.700 Absolventinnen) oder im Bafep-Kolleg (zuletzt rund 600 Absolventinnen). Laut Experten aus der Praxis, etwa vom Netzwerk Elementare Bildung (Nebö), steigt ein guter Teil der Absolventinnen und Absolventen der Langform nach der Ausbildung allerdings nicht in den Beruf ein. Bei den Kolleg-Absolventen, die die Berufsausbildung erst im Erwachsenenalter beginnen, sei die Einstiegsquote deutlich höher.

Ausbildung für Quereinsteiger

Aktuell gibt es 25 Bafep-Standorte, 23 bieten neben dem Kolleg auch die fünfjährige Form mit Maturaabschluss an. Beim Ausbau setzt die Bundesregierung auf die Erwachsenenangebote an den Kollegs: Im vergangenen Schuljahr wurden rund 150 zusätzliche Ausbildungsplätze an fünf Kollegs in Wien, der Steiermark, Oberösterreich und dem Burgenland eingerichtet. Ab Herbst kommen nun 275 Plätze dazu, sowohl in Tagesform (in Kärnten, Oberösterreich, Salzburg, Steiermark) als auch als Angebot für Berufstätige (in Salzburg, Tirol, Wien).

Sei Herbst gibt es neben den Bafeps zusätzlich eine Quereinsteigerausbildung an den Pädagogischen Hochschulen (PH), bei der man sich innerhalb eines Jahres zur gruppenführenden Pädagogin bzw. zum gruppenführenden Pädagogen ausbilden lassen kann. Die Zugangsvoraussetzungen sind dabei recht eng gefasst, Zielgruppe sind Personen mit einem Bachelorabschluss für das Lehramt Primarstufe (Volksschule) oder Sonderschule bzw. in Pädagogik, Erziehungs- oder Bildungswissenschaft. Im ersten Jahr haben rund 60 Quereinsteiger die Ausbildung an einer der sechs PHs mit dem Angebot begonnen (PHs Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, PH Steiermark in Kooperation mit PPH Augustinum, KPH Wien/Krems).

Neuer Lehrgang

Neu ab Herbst wird es außerdem an den PHs einen zweijährigen Lehrgang zu Inklusiver Elementarpädagogik geben, über den ausgebildete Elementarpädagoginnen die Berechtigung zur gruppenführenden Arbeit mit Kindern mit Beeinträchtigungen erhalten können.

In den Kindergärten werde der Grundstein für eine erfolgreiche Bildungslaufbahn gelegt, betonte Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) in einer Stellungnahme. Das Ministerium baue nun die Ausbildungsplätze aus, "damit auch weiterhin ausreichend qualifizierte Elementarpädagoginnen und Elementarpädagogen zur Verfügung stehen und diese verantwortungsvolle Aufgabe wahrnehmen können". (APA, 28.7.2022)