Gilbert bzw. "Gil" wie Chill ist 43, es geht ihm gut. "Gilbert ist eigentlich althochdeutsch", genauer gesagt leitet er sich vom alten germanischen Namen Giselbert ab, "aber die Leute fragen immer, ob der Name französisch ist, also Schilbert ausgesprochen wird."

Gil ist ein "Hardcore-Workouter".
Foto: Manfred Rebhandl

Gil also ist ein "Hardcore-Workouter" und schaut, dass er so früh wie möglich aufsteht, "meistens so zwischen fünf und sieben, mit Kindern ist es halt schwierig, aber ich probier’s", lacht er. Dann fährt er aus dem fünften Bezirk, wo er wohnt, hierher in den 15., wo er sich in der Lugner gratis einparkt und dann heraufkommt in den Vogelweidpark.

"Da ist die Luft frisch, da ist keiner da, das ist die beste Zeit, da genieße ich die Stunde, die ich in meine Gesundheit und mein Wohlbefinden investiere. Die Vibes müssen passen, die Musik muss stimmen." Mit Anfang 30, in einer schwierigen Lebensphase, fing er im Gym mit Gewichten an, "tauchte in die Muskelmassenrealität ein" und merkte bald, dass ihm das nicht taugt.

Er wechselte zu "Calisthenics Bodyweight", wo man ausschließlich mit dem eigenen Körpergewicht trainiert. "Das macht irrsinnig Spaß, da geht es nicht so ums Aussehen, da ist der Weg das Ziel. Ich brauch das einfach, dann weiß ich, dass der Tag mir gehört. Wenn ich eine Woche nicht trainiere, fehlt mir was. Das ist eine Challenge."

Der Handstand insbesondere "ist eine Ganzkörperübung, er ist reinigend, eine Mischung aus Balance und Kraft, man muss sich sehr konzentrieren und alles um sich herum abschalten. Balance im Leben ist ein wichtiges Thema. Die innere und äußere Balance gehören zusammen. Dazu die Sonne am Morgen, das ist perfekt." Wir dürfen uns Gil also getrost als glücklichen Menschen vorstellen. (Manfred Rebhandl, 30.7.2022)