Batakis, eine linksgerichtete Ökonomin, hatte das Wirtschaftsressort erst Anfang Juli übernommen.

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Buenos Aires – Inmitten einer schweren Wirtschafts- und Regierungskrise wird in Argentinien die kürzlich vereidigte Wirtschaftsministerin Silvina Batakis schon wieder abgelöst. Ihr Ressort geht in einem neuen Superministerium auf, teilte das Präsidentenbüro mit. "Präsident Alberto Fernández hat beschlossen, die Wirtschaftsbereiche seines Kabinetts für eine bessere Funktionsweise, Koordinierung und Verwaltung zu reorganisieren", hieß es am Donnerstagabend.

Demnach werden die Bereiche Wirtschaft, produktive Entwicklung, Landwirtschaft, Viehzucht und Fischerei sowie die Beziehungen zu internationalen Finanzinstitutionen zusammengelegt. Sergio Massa, derzeit Präsident der Abgeordnetenkammer, soll das neue Ministerium leiten, sobald er von seinem Amt zurückgetreten ist.

Inflationsrate über 60 Prozent

Die linksgerichtete Ökonomin Batakis hatte das wichtige Wirtschaftsressort in dem hochverschuldeten südamerikanischen Land erst Anfang Juli übernommen. Zuvor hatte Wirtschaftsminister Martín Guzmán das Handtuch geworfen.

Argentinien steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise, die sich zuletzt nochmals verschärfte. Die zweitgrößte Volkswirtschaft Südamerikas leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Die Landeswährung Peso wertet gegenüber dem US-Dollar immer weiter ab, der Schuldenberg wächst ständig. Die Inflationsrate liegt über 60 Prozent. (APA, 29.7.2022)