Im Juli lag die Teuerungsrate bei 9,2 Prozent.

Foto: dpa / Patrick Pleul

Wien – Angesichts der Teuerung steht in Österreich eine saftige Pensionserhöhung bevor. Mit den Inflationszahlen vom Juli steht an sich der Anpassungsfaktor für das kommende Jahr fest, wobei die Politik aber auch darüber hinausgehende Zuwendungen beschließen könnte. Genau das fordert der SPÖ-Pensionistenverband. Er hatte sich am Freitag via Aussendung eine Erhöhung von zehn Prozent gewünscht. Auch der ÖVP-Seniorenbund verlangte, dass die Inflation "voll abgegolten" werde. Zumindest dürfte es ein Plus von rund 5,8 Prozent geben.

Relevant ist immer die Teuerung zwischen August des Vorjahrs und Juli des aktuellen Jahres. Die endgültigen Zahlen liegen zwar für diesen Monat noch nicht vor, jedoch eine Schnellschätzung der Statistik Austria von Freitag, die die Teuerung im Juli bei 9,2 Prozent sieht.

Sozialminister Rauch hält acht bis zehn Prozent für möglich

Wie der Pensionistenverband errechnet hat, ergibt dies einen Anpassungsfaktor von 5,8 Prozent. Das werde aber bei weitem nicht reichen, wie Verbandschef Peter Kostelka in einer Aussendung betont. Er sieht einen Wert von zehn Prozent als "realistische Verhandlungsbasis". Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec will sich in einer Aussendung auf keine konkrete Zahl festlegen: "Ich halte nichts davon bereits jetzt mit 'kommunikativen Schnellschüssen' den Gesprächen vorzugreifen." Sozialminister Johannes Rauch (Grüne) hatte selbst vor einigen Wochen gemeint, dass die Erhöhung in Richtung acht bis zehn Prozent gehen sollte.

Ein Plus von zehn Prozent sei bei tatsächlichen Preisen für den wöchentlichen Einkauf, die zuletzt an die 15 Prozent zugelegt hätten, keine unbotmäßige Forderung, erklärte Kostelka am Freitag. Vielmehr sei es das Gebot der Stunde. (APA, red, 29.7.2022)