810 Millionen Euro ist die Düngemittelsparte der Borealis der tschechischen Agrofert wert.

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Wien/Linz – Die tschechische Agrofert will nach ihrer Übernahme der Düngemittelsparte der teilösterreichischen Borealis deren Standort in Linz beibehalten. Anlässlich des Antrittsbesuchs von Vertretern von Borealis und Agrofert beim oberösterreichischen Wirtschaftslandesrat Markus Achleitner (ÖVP) herrscht laut Presseaussendung vom Freitag Einigkeit über die Wichtigkeit der Düngemittelproduktion für die Versorgung mit Lebensmitteln und als wesentlicher Teil des Chemieparks Linz. Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende von Agrofert Petr Cingr und Finanzchef Libor Nemecek kündigten demnach neben einer Standortgarantie auch weitere Investitionen in Linz an.

Achleitner erklärte, dass mit der Standortgarantie und den angekündigten Investitionen entsprechende Voraussetzungen geschaffen würden, das vorhandene Zukunftspotenzial dieses Bereichs des Chemie-Standorts Oberösterreich auch künftig voll auszuschöpfen und weiter vergrößern zu können. Darüber hinaus sei von den Unternehmensvertretern in den Gesprächen klar kommuniziert worden, dass man die weitere Entwicklung des Chemieparks gemeinsam mit den dort ansässigen Unternehmen fortführen wolle.

810 Millionen Euro Kaufpreis – Rechtliche Schritte von Bauernbund

Die OMV-Tochter Borealis hatte Anfang Juni bekanntgegeben, dass sie ihre Stickstoffsparte um mehr als 800 Millionen Euro an den tschechischen Agrofert-Konzern verkaufen will. Insbesondere Landwirtschaftsvertreter reagierten darauf mit Kritik. Der niederösterreichische Bauernbund kündigte Anfang Juli an, rechtlich gegen den Verkauf vorgehen zu wollen. Man wolle ein "Düngemittelmonopol" verhindern. (APA, red, 29.7.2022)