Filip Misolic spielte zu Beginn des Halbfinal-Matches gegen Yannick Hanfmann groß auf.

Foto: AP Photo/Matthias Schrader

Kitzbühel – Am Ende hat es im spannenden Halbfinale beim Generali Open in Kitzbühel zwischen dem 20-jährigen Sensationsmann Filip Misolic aus der Steiermark und dem Deutschen Yannick Hanfmann am Freitag keinen Sieger mehr gegeben. Beim Stand von 6:2, 2:6, 6:6 und 1:0 im Tiebreak für Misolic musste das Match wegen des stärker werdenden Regens unterbrochen worden, auch nach über zwei Stunden des Zuwartens konnte es nicht mehr fortgesetzt werden. Es wird nun am Samstag (13.30 Uhr) fertiggespielt.

Das Einzel-Finale, in dem der als Nummer drei gesetzte Spanier Roberto Bautista Agut wartet, wird dann nach einer kurzen Pause wie geplant um etwa 14.00 Uhr beginnen.

Thriller gegen Lajovic

Zuvor hatte der nur dank Wildcard im Hauptfeld stehende Misolic, der dieses Jahr seine Weltranglisten-Position nach einem Challenger-Titel in Zagreb und nun auch Kitzbühel halbiert hat, gleich zwei nicht für möglich gehaltene Aufholjagden an einem Tag gezeigt. Zunächst im Viertelfinale gegen Lajovic. Der 20-jährige Grazer lag gegen den serbischen Favoriten mit 2:6,3:5 zurück, drehte das Match aber noch zum 2:6, 7:6(5),6:3-Sieg. Da das Viertelfinale vom Donnerstag nachgeholt wurde, musste Misolic eben noch einmal auf den Court.

Dann trumpfte Misolic gegen Yannick Hanfmann, den Kitz-Finalisten von 2020, zunächst groß auf, gewann Satz eins 6:2 und führte im zweiten Durchgang 2:1. Doch dann schien die Luft im zweiten ATP-Match innerhalb weniger Stunden beim Youngster draußen. Hanfmann glich rasch in Sätzen aus und führte im dritten Satz schon mit zwei Breaks 4:1. Zu diesem Zeitpunkt hätte im mit über 5.000 Fans fast vollen Stadion keiner mehr auf Misolic gewettet.

Sensationelles Comeback

Aber das Publikum feuerte den letzten ÖTV-Vertreter im Einzel weiter frenetisch an, tatsächlich fing sich Misolic neuerlich. Zum 2:4 und zum 4:4 schaffte der vor Kitzbühel 205. der Weltrangliste die Rebreaks, musste dann aber nochmals den Aufschlag zum 5:6 abgeben. Als bei 6:5 und 30:30 zwischen Matchball oder Breakball entschieden wurde, holte Misolic die nächsten zwei Punkte und rettete sich ins Tiebreak. Zu diesem Zeitpunkt hatte der lange angekündigte Regen schon eingesetzt und wurde immer stärker.

An ein Tennisspiel war am Abend nicht mehr zu denken.
Foto: APA/EXPA/STEFAN ADELSBERGER

Bei 1:0 für Misolic im Tiebreak war dann vorerst Ende, das Match wurde unterbrochen und nach langem Warten um 21 Uhr auf den nächsten Tag verlegt. Ein Déjà-vu für Hanfmann, der auch am Vortag gegen Dominic Thiem beim Stand von 4:6,6:3,4:5 aus Sicht von Thiem wegen Regens vom Platz musste. Allerdings konnte dann noch fortgesetzt werden, Hanfmann siegte rasch.

Doch diesmal kehrten die beiden Protagonisten gar nicht mehr zurück, eine Fortsetzung war nicht mehr möglich. (APA, red, 29.7.2022)