100 km/h könnte, den Empfehlungen der Studie folgen, zukünftig die absolute Höchstgeschwindigkeit sein.

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Nach eineinhalb Jahren Datenanalyse und Diskussion präsentierte der "Arbeitskreis Verkehrspolitik der Gesellschaft für Straße, Schiene und Verkehr" jüngst Empfehlungen zu Tempolimits in Österreich, wie Ö1 und ORF.at am Samstag berichteten. Dabei werden Temporeduktionen auf Autobahnen, Landstraßen und im Ortsgebiet vorgeschlagen – diese sollten "zumindest probeweise" für ein Jahr umgesetzt werden, wie es heißt.

Der Vorschlag sieht konkret vor, dass auf Autobahnen zukünftig nur mehr 100 statt 130 km/h gefahren werden darf, 80 statt 100 km/h auf Landstraßen (im Regelfall) und im Ortsgebiet auf Nicht-Vorrangstraßen eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h gelten solle, sagt Studienleiter Gerd Sammer gegenüber Ö1. Der emeritierter Professor für Verkehrsplanung an der Universität für Bodenkunde (Boku) in Wien sagt, durch diese Regelungen könnte man einen "enormen Beitrag für die Klimasituation" so wie sehr gute Beiträge zu Verkehrssicherheit und in Bezug auf das Energiesparen erreichen.

Ablehnung durch Klimaschutzministerin

Zuletzt hatte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) einer allgemeinten Senkung der Höchstgeschwindigkeit auf Autobahnen auf 100 km/h eine Absage erteilt. Derartige Maßnahmen könnten nur in einem Versorgungsnotstand eingesetzt werden, behauptete Gewessler.

Trotzdem ist Sammer zur Umsetzung der Vorschläge optimistisch. Notwendig sei eine breite Diskussion. "Weil objektiv gesehen geht eigentlich an dieser Lösung nichts vorbei", so Sammer. Eine Möglichkeit wäre aber eben, die Temporeduktionen zunächst ein Jahr probeweise durchzuführen. (red, 30.7.2022)