Zwei Cobrabeamte sind laut Medienberichten verletzt worden.

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Wien – Die Polizei hat am Samstag im Bezirk Innsbruck-Land in Tirol einen 18-jährigen Terrorverdächtigen festgenommen. Bei der Festnahme soll dessen Mutter versucht haben, zwei Beamte des Einsatzkommando Cobra zu überfahren, bestätigte das Innenministerium einen Online-Bericht der Kronen Zeitung. Ein Polizist wurde dabei schwer verletzt, der andere leicht. Der Verdächtige und seine Mutter konnten in Folge aber überwältigt werden. Weitere Ermittlungen in Österreich und im Ausland seien im Laufen, hieß es.

Drohungen wurden konkreter

Die Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) hat laut Innenministerium den 18-jährigen mutmaßlichen Islamisten seit längerer Zeit beobachtet. Bisher sei der Österreicher mit türkischen Wurzeln vorwiegend in einschlägigen Foren durch entsprechende Äußerungen aufgefallen, im Laufe des gestrigen Freitags seien dann konkretere Drohungen zu erkennen gewesen – der Verdächtige soll gedroht haben, aktiv gegen Polizisten vorzugehen. Als der 18-Jährige und seine Mutter im Auto von Polizisten umstellt waren, soll die Frau versucht haben, einen der Cobra-Beamten zu überfahren. Beide wurden festgenommen.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hob in einer Aussendung die länderübergreifende Zusammenarbeit hervor. "Die österreichischen Staatsschutzbehörden beobachten die Entwicklungen in der islamistischen Szene intensiv und führen strukturelle Ermittlungen in enger Kooperation mit europäischen Behörden." Den verletzten Cobra-Beamten wünschte der Minister eine rasche Genesung.

Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) nutzte die Gelegenheit um zu betonen, dass die Bedrohung durch den radikalen Islamismus real sei und man alles tun müsse, "um Extremismus bereits an der Wurzel zu bekämpfen". (APA, red, 30.7.2022)