Kathy Hochul ergreift Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Affenpocken-Virus.

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New York – Angesichts der sich ausbreitenden Affenpocken hat die Gouverneurin des Bundesstaates New York den Notstand ausgerufen. "Diese Maßnahme erlaubt es uns, schneller auf den Ausbruch zu reagieren und zusätzliche Schritte zu unternehmen, um mehr New Yorker zu impfen", sagte Kathy Hochul in einer am Freitag (Ortszeit) veröffentlichten Mitteilung. Man müsse zur Eindämmung des Virus "jedes Werkzeug nutzen" und besonders Risikogruppen so gut wie möglich schützen.

Dafür werde unter anderem die Kontaktverfolgung intensiviert und mehr Gesundheitspersonal mobilisiert, um Schutzimpfungen zu verabreichen. Außerdem würden die Testkapazitäten ausgebaut. Der Notstand gilt vorerst bis zum 28. August. Ebenfalls am Freitag meldete das Gesundheitsministerium des Bundesstaats 1.383 bestätigte Infektionen mit dem Affenpockenvirus, die sich hauptsächlich in der Millionenmetropole New York konzentrieren – das entspricht etwa einem Viertel aller bisher in den USA registrierten Fälle.

In den USA wurden nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC bereits Fälle bei Kindern bestätigt. Bei einer Affenpocken-Infektion können Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten sowie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen auftreten. In der Regel verläuft die Krankheit nicht tödlich, allerdings wurden am Freitag und Samstag die ersten beiden europäischen Todesfälle in Spanien bekannt.

Angesichts der schnellen Verbreitung der Affenpocken hatte die WHO am vorigen Wochenende die höchste Alarmstufe ausgerufen. Der Ausbruch sei eine "Notlage von internationaler Tragweite", erklärte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Die internationale Verbreitung der Infektionskrankheit ist ungewöhnlich. Bisher war sie im Wesentlichen auf sechs afrikanische Länder beschränkt.

Nach der jüngsten Erfassung gab es knapp 23 000 Affenpocken-Fälle weltweit. Besonders betroffen ist die Region Europa mit mehr als 14.000 Fällen, davon entfielen bis Freitag rund 2600 auf Deutschland. In Österreich wurden laut AGES (Stand 22.07.2022) 99 Fälle von Affenpocken gemeldet. (APA, 30.7.2022)