England gegen Deutschland im Finale, aber auch aus österreichischer Sicht war die Euro ein Erfolg.

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Die Fußball-Europameisterschaft der Frauen in England ist Geschichte. Vor dem Turnier erhofften, nein, erwarteten sich die Verantwortlichen einen Paukenschlag der Aufmerksamkeit. Es gelang. Das Turnier brach Zuschauerrekorde: vor Ort und vor den TV-Geräten. Noch nie verfolgten so viele eine Europameisterschaft der Frauen.

Übertroffene Erwartungen

Auch aus österreichischer Sicht war die Euro ein Erfolg. Mit dem Erreichen des Viertelfinales wurden die Erwartungen aufgrund der schwierigen Gruppe übertroffen. Als man bei der Euro 2017 bis ins Halbfinale vorstieß, sorgte das für ein gesellschaftliches Öha. Im Tennis muss man ein Break auch immer bestätigen, also den eigenen Aufschlag durchbringen, um Zählbares auf die Anzeigentafel zu bringen. Dem ÖFB-Team ist das bei der Endrunde in England gelungen. 2017 war kein One-Hit-Wonder.

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Vorbildwirkung durch Bekanntheit

Dabei ist die Währung, das Zählbare nicht unmittelbar in Weltranglistenpunkten messbar. Mit Erfolgen erzielt man Aufmerksamkeit, etabliert sich am gesellschaftlichen Horizont. Dass Fußballprofi auch eine Perspektive für Mädchen sein kann, sollte nicht mehr infrage gestellt werden. Mit der Bekanntheit kommt auch eine Vorbildwirkung. Vor dem Turnier stellte DER STANDARD die teils völlig unbekannten Teamspielerinnen in Kurzporträts vor. Es bleibt zu hoffen, dass das beim nächsten Großereignis nicht mehr notwendig ist. (Andreas Hagenauer, 1.8.2022)