Cover: Gestalten Verlag

"Deshalb, wenn die Sonne in Amerika untergeht und ich auf dem alten verwitterten Flussdamm sitze und die weiten, weiten Himmel über New Jersey betrachte und all das raue Land spüre, das in einem unglaublichen, riesenhaften Wulst der Westküste zurollt, und die Straße spüre, die dort hinführt, und all die Menschen, die in dem Riesenraum träumen, und weiß, dass jetzt in Iowa die Kinder schreien, in diesem Land, wo man die Kinder schreien lässt, und dass heute Nacht die Sterne scheinen werden; und weißt du nicht, dass Gott der Polarstern ist, dass der Abendstern sich neigen und ein funkelndes Halblicht auf die Prärie werfen muss, bevor noch vollkommene Nacht die Erde segnet, alle Flüsse verdunkelt, die Gipfel verhüllt und die letzte Küste zusammenfaltet, und niemand, niemand weiß, was einem beschieden ist, außer den trostlosen Fetzen des Alterns ..." Lesung aus dem Buche Kerouac, Jack Kerouac.

1955 erschienen ist Kerouacs On the Road bis heute gültig als Manifest der Jugend, als stummer Aufschrei, als Auflehnung, als Gegenwelt. Kerouacs gemeinsam mit Alan Ginsberg, Burroughs, Cassidy und Carr, später bekannt als Beatniks, unternommener Roadtrip war einer Riege von jungen Aussteigern Vorlage, den damaligen Trip nachzuahmen, zu hinterfragen.

Abseits tradierter Klischees entführt der Bildband The Great American Roadtrip von Küste zu Küste, die legendäre Route 66 entlang, über Landstraßen und Highways. Dazwischen ruhen endlose Prärien, Indianerreservate, Asphaltcowboys, Pferde und Stahlrösser. Vor allem zerborstene Ideen, Ideale – alle zerborsten an der Realität eines imaginären Boulevard of Broken Dreams. (Gregor Auenhammer, 8.8.2022)