Steht Donald Trump nach der Beisetzung seiner Ex-Frau ein Nachlass in Aussicht?

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"Das war wohl ihr letzter gemeinsamer Immobiliendeal", schrieb die "New York Times" jüngst über ein Fleckchen Land auf dem Golfplatz von Ex-US-Präsident Donald J. Trump im Bundesstaat New Jersey. Es dient nun als letzte Ruhestätte für seine kürzlich verstorbene Ex-Frau Ivana Trump, die Mutter der drei gemeinsamen Kinder Ivanka, Donald Jr. und Eric Trump. Es sei entsprechend umgewidmet worden, um ihr dort eine traditionelle katholische Beisetzung zu ermöglichen, hieß in dem Artikel.

Ivana Trump, die von 1977 bis 1992 mit Donald Trump verheiratet war und eine zentrale Rolle bei seinen Immobiliengeschäften spielte, war Mitte Juli bei einem Unfall in ihrem New Yorker Anwesen ums Leben gekommen. Die Trauerfeier fand in einer Kirche an der Upper East Side statt. Danach wurde ihr goldgefärbter Sarg nach Bedminster in New Jersey verfrachtet und im engen Familienkreis in der Nähe des ersten Lochs auf dem Golfparcours beigesetzt.

Ivanas Nachlass

Doch das stille und diskrete Begräbnis hat auch eine in sozialen Medien eine vieldiskutierte Frage aufgeworfen: Erhofft sich Ex-Präsident Donald Trump von der Beisetzung seiner Ex-Frau auf seinem Golfplatz einen Steuererlass?

Nach Angaben der Soziologieprofessorin Brooke Harrington, die am Dartmouth College unterrichtet und sich mit Steuerfragen befasst, ermöglicht es die Gesetzeslage in New Jersey, dass der Golfplatz nun als Friedhof durchgehen könnte und damit steuerbefreit wäre. Denn Friedhofsbetreiber sind laut Gesetzestext all jene Personen, Firmen oder Organisationen, "die einen Grund verwalten, der für die Beisetzungen von menschlichen oder kremierten Überresten gewidmet ist". Und Friedhofsbetreibern wird in New Jersey die Grund-, Einkommens- und Umsatzsteuer erlassen.

Unklar ist aber, wie groß ein entsprechender Steuernachlass ausfallen würde. Denn laut "Guardian" würde dieser nicht für den gesamten Golfplatz gelten, sondern nur anteilsmäßig, da er schlichtweg zu groß ist. Die Familie Trump hat sich einstweilen nicht zu den Spekulationen zu Wort gemeldet.

Bekannt ist allerdings, dass Trump schon lange angedacht hatte, einen Friedhof in New Jersey zu betreiben. Vor zehn Jahren wollte er sich selbst nach Medienberichten dort ein Mausoleum errichten. Später war ein Friedhof auf einem 20 Minuten entfernten Grundstück im Gespräch. 2017 wurden Pläne für zweierlei Friedhöfe am Golfplatz bekannt: einen mit zehn Gräbern für den engsten Familienkreis und einen weiteren mit rund 260 Plätzen zum Erwerb. Gebaut wurde bisher noch gar nichts: Nun macht Ivana Trump den Anfang – einzig eine Plakette und ein Strauß Blumen markieren Fotos des Boulevardblatts "New York Post" zufolge das Grab ohne Grabplatte. (Flora Mory, 1.8.2022)