Mit einer FFP2-Maske darf infiziertes, aber symptomloses Spitalspersonal in Salzburg, Niederösterreich und Kärnten ohne Patientenkontakt arbeiten.

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Die neue Verordnung der Bundesregierung hat nun auch möglich gemacht, dass Spitalspersonal, das zwar infiziert ist, aber keine Symptome hat, arbeiten kann. Die Salzburger Landeskliniken (Salk) haben bereits in der Vorwoche angekündigt, dass infizierte symptomlose Beschäftigte, die keinen Kontakt zu Patienten haben, regulär zum Dienst erscheinen und dabei eine FFP2-Maske tragen müssen.

"Mitarbeiter, die normal Patientenkontakt haben, werden hingegen so eingesetzt, dass es für die Dauer der Verkehrsbeschränkung keinen Kontakt gibt", sagte Salk-Sprecher Wolfgang Fürweger. Ärzte würden dann eben Arztbriefe schreiben oder sich Forschungstätigkeiten widmen. Einzig Personal, das aus medizinischen Gründen nicht durchgehend eine FFP2-Maske tragen könne, wie etwa Schwangere, werde freigestellt. Am Montag gab es laut Salk-Sprecherin Beate Erfurt noch keine Auswertung, wie viele infizierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen zum Dienst erschienen. Diese komme erst im Laufe der Woche.

Andere Einsatzmöglichkeiten

In Kärnten wird es wie in Salzburg gehandhabt. Infiziertes Personal arbeite auch nicht am Patienten, werde aber mit Maske im patientenfernen Bereich einsetzt, erklärt die Sprecherin der Landeskliniken, Kerstin Wrussnig, auf Anfrage. Verwaltungspersonal könne ins Homeoffice oder mit Maske an den Arbeitsplatz, Schwangere würden freigestellt.

Auch in Niederösterreich werden symptomlose, mit Corona infizierte Mitarbeiter mit FFP2-Maske in den Landeskliniken eingesetzt. Ausnahmen gelten in Bereichen mit immunsupprimierten Patienten wie in der Onkologie, im Umgang mit Transplantierten, auf Intensivstationen und auf der Neonatologie. Für diese Beschäftigten würden ebenfalls andere Einsatzmöglichkeiten gesucht.

Nur im absoluten Ausnahmefall

In Vorarlberg wird kein symptomloses, aber Corona-infiziertes Personal eingesetzt. "Laut Verordnung könnten wir sie einsetzten, tun wir derzeit aber nicht", sagt die Sprecherin der Vorarlberger Landeskrankenhäuser, Andrea Marosi-Kuster. Nur bei einer Verschärfung der Infektionslage, wenn aufgrund einer stark steigenden Anzahl von Mitarbeiterausfällen die Versorgung von Patientinnen gefährdet sei, behalte sich die Vorarlberger Krankenhausbetriebsgesellschaft vor, arbeitsfähige Mitarbeiter in Verkehrsbeschränkung mit besonderen Schutzmaßnahmen laut Verordnung einzusetzen, sagt Geschäftsführer Gerald Fleisch.

Auch die Oberösterreichischen Spitäler sehen davon ab. "Nur im absoluten Ausnahmefall, wenn wir versorgungskritische Bereiche nicht mehr bedienen könnten – aber das ist sehr unwahrscheinlich", sagt die Sprecherin der OÖ Gesundheitsholding, Jutta Oberweger. Verwaltungspersonal werde gebeten, im Homeoffice zu arbeiten, alle anderen erhalten Sonderurlaub. In den steiermärkischen Krankenanstalten sei vorläufig ebenso geplant, die Mitarbeiter nicht zur Arbeit zu holen.

Das Burgenland und Wien haben bereits in der Vorwoche angekündigt, dass infiziertes Spitalspersonal zu Hause bleiben müsse. In Tirol haben die Landeskliniken noch keine Entscheidung getroffen, wie mit der Verordnung umgegangen wird. Das werde diese Woche in enger Abstimmung mit der Krankenhausleitung und Infektiologie geklärt, heißt es von Sprecher Johannes Schwamberger. "Es wird auch nicht oft der Fall sein, dass das schlagend wird", sagt Schwamberger., da Symptomlose selten testen gingen. (Stefanie Ruep, 1.8.2022)