In der iranischen Hauptstadt Teheran ist es am Montag erneut zu massiven Internetstörungen gekommen. Nach Angaben des Telekommunikationsministeriums ist ein Brand in einer technischen Anlage Ursache der Störungen. Experten seien dabei, das Problem zu beheben, so das Ministerium laut Nachrichtenagentur Isna.

Bereits in der vergangenen Woche war es in der Hauptstadt Teheran und anderen Landesteilen zu Internet-Ausfällen gekommen – angeblich wegen eines Stromausfalls.

Politischer Hintergrund vermutet

In sozialen Medien werden auch politische Erwägungen hinter den Unterbrechungen vermutet. Grund ist ein Gesetz, das die Internetzensur im Land weiter verschärfen könnte. Es wurde schon im vergangenen Jahr verabschiedet, aber nach heftigen Protesten nicht umgesetzt. Das Parlament arbeitet an Änderungen, die bis Ende des Jahres verabschiedet werden sollen. Ziel des Gesetzes ist nach offizieller Darstellung eine Nationalisierung des Internets, also die Schaffung iranischer Alternativen zu beliebten Onlinediensten. Kritiker befürchten jedoch, dass das Gesetz auf eine umfassende Internetzensur abzielt. (APA, 2.8.22)