Die zwei Grenzübergänge zu Serbien – Jarinje und Brnjak – wurden am Montagabend erneut für den Verkehr geöffnet.

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Prishtina/Belgrad – Die angespannte Situation im mehrheitlich von Serben bewohnten Norden des Kosovo hat sich am Montagabend beruhigt. Wie die Presseagentur Tanjug berichtete, sind die beiden dort liegenden Grenzübergänge zu Serbien – Jarinje und Brnjak – kurz vor 20 Uhr erneut für den Verkehr geöffnet worden.

Zuvor hatten ortsansässige Serben die am Sonntag errichteten Barrikaden beseitigt, mit denen sie die jüngsten Maßnahmen zur Grenzkontrolle verhindern wollten. Die kosovarische Regierung hatte in der Nacht auf Montag beschlossen, ihre Umsetzung um einen Monat zu verschieben.

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Ausstellung provisorischer Dokumente eingestellt

Die Regierung von Ministerpräsident Albin Kurti hatte Ende Juni beschlossen, ab dem 1. August an den Grenzübergängen keine serbischen Personaldokumente mehr anzuerkennen. Serben mit derartigen Papieren sollten sich an der Grenze ein provisorisches Dokument ausstellen lassen. Nach kosovarischer Lesart handelt es sich um eine Maßnahme, die auf Gegenseitigkeit beruht. Kosovarische Bürger müssen sich schon seit längerer Zeit beim Grenzübertritt nach Serbien ein provisorisches Dokument ausstellen lassen, weil die serbischen Behörden die kosovarischen Papiere nicht anerkennen. Zudem sollten neue Regeln für die Nummernschilder von Autobesitzern gelten.

Laut Tanjug waren am Montag am Grenzübergang Merdare, der nicht im Norden des Kosovo liegt, immerhin rund 1.000 provisorische Dokumente an Serben ausgestellt worden. Allerdings war ihre Ausstellung am Abend eingestellt worden. (APA, 2.8.2022)