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Auch Familienbonus und Kindermehrbetrag steigen.

Foto: Getty / SolStock

Wien – Am Mittwoch beginnt die Auszahlung der Sonderfamilienbeihilfe in Höhe von 180 Euro pro Kind. "Wir haben ein Antiteuerungspaket geschnürt, wo wir speziell die Familien entlasten", sagte Familienministerin Susanne Raab (ÖVP) am Dienstag auf einer Pressekonferenz. "Wir wollen den Startschuss geben für die Unterstützung der Familien."

Ab Mittwoch werden laut der Ministerin die Finanzämter angewiesen, die 180 Euro pro Kind "direkt aufs Konto" der Familienbeihilfenempfänger zu überweisen. "Die Auszahlung passiert automatisch, das Geld kommt mit der normalen Familienbeihilfe aufs Konto." Der Betrag werde auf dem Kontoauszug als Sonderfamilienbeihilfe ausgewiesen, erklärte die Ministerin die Maßnahme, die bereits Mitte Juni im Rahmen des Antiteuerungspakets im Nationalrat beschlossen wurde. Insgesamt nehme der Bund dafür rund 340 Millionen Euro in die Hand, so Raab. "Rund 1,8 Millionen Kinder in 1,1 Millionen Familien profitieren davon."

Höherer Familienbonus, höherer Kindermehrbetrag

Raab verwies zudem auf den erhöhten Familienbonus (2.000 Euro) und den erhöhten Kindermehrbetrag (550 Euro), die auf das gesamte Jahr 2022 vorgezogen werden (ursprünglich ab Juli vorgesehen). Als weitere Maßnahmen erinnerte sie an das Schulstartgeld von 100 Euro pro Kind im September sowie an den Antiteuerungsbonus im Herbst, der pro Erwachsenem 500 Euro bringen wird und pro Kind 250 Euro. Auch erinnerte sie an das Vorhaben, den Familienzeitbonus, den Väter während der Familienzeit nach der Geburt beziehen können, nicht mehr auf einen späteren Kinderbetreuungsgeldbezug anzurechnen.

Lob für eigenes Paket

Am Mittwoch beginne mit der Auszahlung der Sonderfamilienbeihilfe die "erste Phase" des 28-Milliarden-Euro-Pakets, erklärte Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP), der zudem an die geplante Abschaffung der kalten Progression erinnerte. Zur Kritik der Opposition, der dies alles zu wenig ist, sagte Brunner: "Das sind gewaltige Maßnahmen." Mit dem Antiteuerungspaket sei man auch EU-weit "ganz weit vorne" dabei. Er verwies etwa auf Italien, wo ein Paket von 13 oder 14 Milliarden Euro angekündigt worden sei – das sei "vom Volumen mit unserem nicht vergleichbar".

Zu der von der SPÖ vorgeschlagenen sozialen Staffelung der Energiepreise sagte Brunner, dies sei "vorstellbar" – die Umsetzung müsse aber so einfach wie möglich sein. Die Frage sei etwa, welche Kundendaten die Energiebetreiber überhaupt haben. "So trivial ist das nicht", so Brunner.

SPÖ verhalten zustimmend

Die SPÖ-Frauensprecherin Eva-Maria Holzleitner reagierte in einer Aussendung auf die einmalige Zahlung von 180 Euro Extra-Familienbeihilfe. Das Geld könnten Familien sicher gut brauchen, warum das eine Einmalzahlung ist, sei allerdings nicht nachvollziehbar. Die Familien werde auch nächstes Jahr "noch unter den hohen Preisen leiden". Die von September auf August vorgezogene Auszahlung des Schulstartgelds hält Holzleitner indes für gut. "Das hat die SPÖ seit langem gefordert." (APA, red, 2.8.2022)