Tesla-Chef Elon Musk.

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Es ist ein prominent beworbenes, aber fehlerbehaftetes Feature, das Tesla wiederholt in die Schlagzeile hebt: "Full Self-Driving", ein Fahrassistenzsystem, dessen Vermarktung als Autopilot schon mehreren Verkehrsteilnehmern zum Verhängnis wurde. Immer wieder sind die Fahrzeuge des Autobauers in teils schwere Unfälle verwickelt. So auch Ende Juli im US-Bundesstaat Utah, wie "Heise" berichtet. Ein Auffahrunfall mit aktiviertem "Full Self-Driving"-Feature kostete einen Motorradfahrer das Leben.

Zum Unfall war es laut dem Bericht gekommen, weil der Fahrer das Motorrad nicht gesehen habe. Außerdem sei der Autopilot aktiviert gewesen. Wegen eines ähnlichen Vorfalls startete die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA zuletzt Anfang Juli Ermittlungen. Damals starb ein Fußgänger. Der damalige Fall ist Teil eines Sonderuntersuchungsprogramms (SCI), in dessen Rahmen vor allem auch die technischen Details der Vorfälle analysiert werden.

Kein Einzelfall

Laut "Techcrunch" betreffen 36 der 45 laufenden SCI-Untersuchungen Unfälle mit Tesla-Fahrzeugen. Dabei sollen 15 Menschen gestorben sein. Allein zwischen Juni 2021 und Mai 2022 meldete das Unternehmen 273 Unfälle mit aktiviertem Autopiloten an die Behörden, während die Unfallzahlen konkurrierender Unternehmen im zweistelligen Bereich liegen.

Auch die Chefin des National Transportation Safety Board (NTSB), Jennifer Homendy, kritisierte Teslas "Full Self-Driving"-Feature in der Vergangenheit. Laut ihr handelt es sich in Wirklichkeit nur um ein Fahrassistenzsystem, das deshalb nicht als Autopilot vermarktet werden sollte. Das sei "irreführend und unverantwortlich". Fahrerinnen und Fahrer müssen stets die Hände am Lenkrad liegen und die Straße im Blick haben. (red, 3.8.2022)