Ob Briefmarken oder Schallplatten – Sammelleidenschaften gibt es viele. Jagen und Sammeln sind wohl seit Beginn der Menschheitsgeschichte ein Teil der menschlichen DNA. Inzwischen konzentriert sich die Lust daran jedoch meist auf Dinge, die nicht mehr unbedingt benötigt werden, um das eigene Überleben zu sichern.

Macht es Ihnen Spaß, etwas zu sammeln?
Foto: https://www.istockphoto.com/de/portfolio/pidjoe

Die Psychologie hinter der Freude am Sammeln

Zuerst ein paar grundsätzliche Gedanken zum Thema Sammeln: Den Wunsch, etwas haben zu wollen, kennt jeder Mensch. Sammeln bedeutet systematisches Erlangen und Behalten von Dingen, die etwas gemeinsam haben. Etwas in ausreichender Menge zu besitzen gibt schließlich Sicherheit und das beruhigende Gefühl, auch in schlechten Zeiten nicht ohne als notwendig Empfundenes auskommen zu müssen.

Sammelleidenschaften können sehr unterschiedlich sein – von der Ansichtskarte bis zur Handtasche, vom Bierdeckel bis zum Modellauto. Manche Menschen sammeln Kunstwerke und Antiquitäten, andere PEZ-Spender, Telefonwertkarten oder Armbanduhren. Auch Comics, Fossilien oder Überraschungseierfiguren begeistern so manche Sammlerinnen und Sammler. Viele der gesammelten Gegenstände, besonders in gutem Zustand, gewinnen mit der Zeit an Wert und können sogar als eine gewisse Zukunftsvorsorge betrachtet werden. Doch was als harmloses Hobby viel Freude bereitet, kann auch bedenkliche Züge annehmen – wenn es in Richtung "Messie" oder "Hoarding" geht.

Wenn man nicht sammeln, sondern ausmisten will

Eine klare Gegenströmung dazu wäre der Drang zum Minimalismus: nicht nur nichts zu sammeln, sondern sich vielmehr auch von all jenem zu trennen, das man nicht in seinem Leben braucht oder haben möchte. Womit man sich überhaupt umgeben und wovon man sich lieber trennen will, ist zuallererst eine sehr persönliche Entscheidung. Die japanische Ordnungsexpertin Marie Kondo rät dazu, nur Dinge zu behalten, die einen persönlich mit Freude erfüllen beziehungsweise positive Assoziationen hervorrufen. "Collect moments, not things" ist ein anderer oft gehörter Appell, wenn es um den Verzicht auf Materielles geht.

Wie ist das bei Ihnen?

Kennen Sie die Freude am Sammeln – und wobei erleben Sie diese am stärksten? Wie systematisch ordnen Sie Ihre Schätze? Machen Sie sich Gedanken über eine eigene oder fremde Sammelleidenschaft, die aus dem Ruder läuft? Oder lieben Sie es eher reduziert und vermeiden es, sich von Gegenständen in irgendeiner Form vereinnahmen zu lassen? Berichten Sie im Forum! (dahe, 8.8.2022)