Foto: REUTERS / Fotograf: Plompmozes/Hardt Hyperloop

Die Hyperloop-Technologie will Transportkapseln mit über 1.000 km/h befördern.

"Bullet Train" ist vielen bereits ein Begriff, spätestens nachdem Ankündigungen für den gleichnamigen Film mit Brad Pitt und Sandra Bullock diesen Sommer die Plakatwände der Städte eingenommen haben. Der Bullet Train fährt in Japans Hochgeschwindigkeitsverkehrssystem und transportiert Passagiere mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 320 Kilometern pro Stunde. Fast langsam im Vergleich zur geplanten Hyperloop-Transportkapsel der TU München. Die Hyperloop-Technologie soll es ermöglichen, Personen mit über 1.000 Kilometern pro Stunde an ihr Ziel zu bringen.

Das Team der TU München hält derzeit den Weltrekord für den schnellsten Hyperloop-Pod-Prototyp mit 482 Kilometern pro Stunde und ist vierfacher Sieger des von Elon Musks Space X veranstalteten "SpaceX Hyperloop Pod-Wettbewerbs". Das Münchner Team plant jetzt eine erste Hyperloop-Teststrecke in der Nähe von München, die bis Ende des Jahres fertiggestellt werden soll. Anfang 2023 will man in der 24 Meter langen Teströhre in einer ersten Phase Gegenstände mit der Hyperloop-Technologie befördern. Die Versuchsstrecke ist bereits so konzipiert, dass eine Passagierkapsel in Originalgröße, sprich Menschengröße, getestet werden kann — bis zur Personenbeförderung werden allerdings noch mindestens zehn Jahre vergehen.

Was ist Hyperloop?

In weniger als 30 Minuten von Wien nach München: Dafür wird, vereinfacht gesagt, in einer Betonröhre ein Vakuum erzeugt und eine Transportkapsel in dem reibungsarmen Raum beschleunigt. Ein Magnetfeld in der Röhre soll das Transportmittel dann zu einer klimaneutralen und bodengebundenen Option einer Highspeed-Verbindung zwischen Ballungsräumen machen, so auch die TU-München-Hyperloop-Forschung.

Eine Frage der Infrastruktur

Die Idee für diese spezifische Form des Hochgeschwindigkeitstransports kommt von Elon Musk, der sich allerdings mehr mit der benötigten Infrastruktur als mit der Technologie selbst auseinandersetzt. Röhren müssen gebaut werden, Anschlüsse zu Bahnhöfen ermöglicht beziehungsweise gänzlich neue Strecken erstellt werden; Infrastruktur ist ein wichtiger Aspekt der Hyperloop-Ambitionen. Der Infrastrukturentwickler Virgin Hyperloop hat eine bemannte Testfahrt in einer Hyperloop-Röhre auf einer eigens entwickelten Strecke in Nevada erstmals 2020 durchgeführt.

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Die Forschung und Baumaßnahmen der TU München beschleunigen die Hoffnungen, die in Hyperloop gesetzt werden, jetzt – und zwar fast auf Schallgeschwindigkeit. (smw, 3.8.2022)