SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner hört auf "Experten aus der Energiewirtschaft", wenn es darum geht, wie man Strompreissubventionen für private Verbraucher berechnen kann.

In der ZiB 2 vom Montag hörte sich das so an: Das mit den sozial gestaffelten Strompreisen sei ja einfach, weil verschiedene Sozial- und Preisstufen bei den Energieerzeugern und Lieferanten bereits hinterlegt seien. "Das sind die GIS-Befreiten bis 1200 Euro Einkommen pro Monat, dann kommt eine zweite Stufe und dann alle, die über der Höchstbeitragsgrundlage liegen", sagt Rendi-Wagner. Einige große Stromproduzenten sagten aber dezidiert, es gebe bei ihnen keine Einkommensdaten von Kunden, und man wolle sie auch nicht.

War die SPÖ-Vorsitzende schlecht beraten?
Foto: APA/EXPA/JOHANN GRODER

War Rendi-Wagner schlecht beraten? Hat sie irgendetwas nicht richtig verstanden? Fakt ist, dass man als Privatkunde eine Erleichterung beim Strompreis beantragen kann, wenn man auch von der GIS befreit ist. Und dass man den Energiekostenausgleich von 150 Euro, den die Regierung gewährt, auch bei den Stromfirmen beantragen kann und (ehrlich) angeben muss, dass man nicht über der Höchstbeitragsgrundlage liegt.

Die Energieversorger haben also bestenfalls einen ganz groben Überblick über drei große "Einkommensklassen", aber auch nur bei jenen, die aktiv diese existierenden Erleichterungen beantragen. Kompliziert. Und es kam in Rendi-Wagners Ansage nicht wirklich klar über den TV-Schirm. (Hans Rauscher, 3.8.2022)