Eine detaillierte Karte zeigt die 5G-Netzabdeckung. Die Daten stammen aber von den Betreibern.

Foto: RTR

Die Regulierungsbehörde RTR beginnt die bei der 5G-Frequenzauktion von den Mobilfunkern zugesagten Versorgungsauflagen im ländlichen Raum zu prüfen. A1 hatte versprochen, bis zum Stichtag 25. Juli in 111 unterversorgten Katastralgemeinden in Österreich ultraschnelles mobilen Breitband zur Verfügung zu stellen. "3" hat dies für 72 Katastralgemeinden zugesichert.

"Ob sie die Erwartungen erfüllt haben, werden wir überprüfen und nachmessen. Das wird sehr genau erfolgen", sagte der Geschäftsführer der RTR-GmbH für den Fachbereich Telekommunikation und Post, Klaus M. Steinmaurer, vor Journalisten. Eine flächendeckende 5G-Abdeckung in Österreich sei zentral für die Digitalisierung, unter anderem für das Internet der Dinge und selbstfahrende Fahrzeuge.

1.702 unterversorgte Gemeinden

A1, "3" und Magenta sicherten bei der 5G-Auktion zu, in 1.702 unterversorgten Katastralgemeinden einen ausreichenden 5G-Empfang zu installieren, davon entfallen 349 auf A1, 615 auf Magenta und 738 auf "3". Für die Versorgungszusagen gab es einen Preisabschlag bei der Frequenzauktion. Die Mobilfunkunternehmen haben die 5G-Versorgung in unterversorgten Gegenden für unterschiedliche Stichtage bis zum Jahr 2025 versprochen.

Sollten die Zusagen in den kommenden Jahren eingehalten werden, sind nach Angaben der RTR künftig zumindest 85 Prozent der unterversorgten Katastralgemeinden in Österreich flächendeckend mit Mobilfunkbreitband versorgt. Hierzulande gibt es laut der Regulierungsbehörde 7.850 relevante Katastralgemeinden, davon gelten noch 2.100 als 5G-unterversorgt.

Wie gut jede einzelne Gemeinde versorgt ist, zeigt eine neue Karte der RTR, in der die Geschwindigkeiten des mobilen Internets in den einzelnen Katastralgemeinden angezeigt werden. Die Daten dafür stammen aber von den Betreibern, wie man bei der Regulierungsbehörde betont.

Pönale von 40.000 Euro

Wenn der Mobilfunker die Versorgungsauflage in einer unterversorgten Gemeinde nicht erfülle, werde eine Pönale von 40.000 Euro fällig, erklärte der RTR-Teamleiter Mobilfunkmärkte & ECS, Stefan Felder. In einem Jahr komme es dann wieder zu einer Überprüfung – und dann könne auch ein höheres Bußgeld fällig werden.

A1 und "3" haben über den Sommer Zeit, der RTR Daten und Evidenz zum Netzausbau in den entsprechenden Gegenden zu liefern. Dann kommt es zu einer Plausibilitätsprüfung und Simulationen der Regulierungsbehörde. Nach der Auswahl von potenziell mit 5G unzureichend versorgten Katastralgemeinden wird dann mit Messungen in einzelnen Gemeinden im Spätherbst begonnen. "Messungen sind sehr teuer", so RTR-Experte Felder. Man werde vor allem dort Messungen durchführen, wo man vermute, dass die Versorgungsauflagen nicht erfüllt wurden.

Die 5G-Versorgungsauflagen sind ab dem von den Mobilfunkern zugesagten Stichtag bis zum Ende der Laufzeit im Jahr 2044 zu erfüllen. Eine neuerliche Überprüfung durch die RTR ist jederzeit möglich. (APA, red, 4.8.2022)