Im Gastblog zeigt Kurt Tutschek eine Foto-Sammlung amerikanischer "Roadside attractions" aus der Vergangenheit und Gegenwart.
Wenn man in den Archivbildern von John Margolies stöbert, begibt man sich in eine kleine Zeitmaschine und reist zurück in die Vereinigten Staaten der 1970er. Auf jahrzehntelangen Reisen durch die USA hat Margolies vor allem die merkwürdigen Momente, die ihm beim Blick aus dem Autofenster beachtenswert schienen, in seinen mehr als 11.000 Fotos festgehalten.
Mehr als 100.000 Meilen hat er zurückgelegt, dabei die Architektur der besuchten Städte fotografiert, aber auch seltsame Skulpturen, Hinweisschilder und Tankstellen. Oft wartete er stundenlang, um die Objekte ohne Personen auf Film bannen zu können. Die Dinge stehen für sich selbst, Menschen würden bloß stören. Sein Archiv wurde im Laufe der Jahre auch zu einer spannenden Sammlung von Gebäuden und 'Roadside Attractions', die heute nicht mehr existieren: Kleine Läden, die in den 70ern bereits heruntergekommen aussahen. Kuriose Dinosaurier-Parks, Videotheken, deren letzte Stunde längst geschlagen hat. Kitschige Tankstellen, die einst Staunen oder Schmunzeln hervorgerufen haben mögen, aber längst modernen Einkaufstempeln oder Büroblocks weichen mussten.
Hier eine Auswahl sehenswerter Bauwerke aus Margolies' Sammlung.
Diese Aufnahmen bieten eine Reise in die Vergangenheit amerikanischer Landstraßen. So weit diese Zeit schon entfernt scheinen mag, haben doch manche der skurrilen Gebäude die Jahrzehnte überdauert. So kann zum Beispiel das wunderbare Donut Hole auch heute noch bestaunt werden - Auch über das Internet.
Mindestens ebenso sehenswert sind die Hinweisschilder und Skulpturen, die John Margolies auf seinen Reisen festgehalten hat - aber das ist Material für einen weiteren Zeitreise-Beitrag. (Kurt Tutschek, 6.8.2022)