Seoul – Nach den USA, der Sowjetunion, Indien und Japan steigt nun also auch Südkorea in den erlauchten Kreis auf: Am Donnerstag will das Land zum ersten Mal in seiner Geschichte eine eigene Mondsonde ins All schicken. Eine Falcon-9-Rakete der privaten Raumfahrtfirma Space X von Elon Musk mit dem Test-Mondorbiter "Korea Pathfinder" an Bord sollte am Donnerstagabend (Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im US-Bundesstaat Florida starten, wie das südkoreanische Wissenschaftsministerium mitteilte.

Zusammenarbeit mit Nasa

Das Projekt, das künftig in die Entwicklung eines unbemannten Raumfahrtkörpers und den Bau einer Bodenstation münden soll, geht aus der Zusammenarbeit des staatlichen Koreanischen Raumfahrt-Forschungsinstituts Kari mit anderen Instituten in Südkorea sowie der US-Raumfahrtbehörde Nasa hervor.

Die Vermessung des Mondsandes soll Aufschluss über das Alter von Kratern geben.
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Vermessung der Korngröße

Der Orbiter soll den Mond umkreisen und dort Daten von der Oberfläche des Erdtrabanten sammeln. Dabei will man die Korngröße des Mondstaubs aus Reflexionen von Sonnenlicht messen und so das Alter von Kratern bestimmen.

Südkorea verfolgt ein ehrgeiziges Raumfahrtprogramm. Im Juni hatte es nach eigenen Angaben erstmals erfolgreich Satelliten zur zivilen Nutzung mit einer selbstgebauten Trägerrakete in die Erdumlaufbahn befördert. Das Land gehört auch zu den Unterzeichnerstaaten des Artemis-Programms der Nasa; dessen Ziel es ist, wieder Menschen auf dem Mond zu bringen. 200 Millionen Dollar soll die Sonde gekostet haben und Koreas Status als Weltraumnation festigen. (red, APA, 4.8.2022)