Samstag in aller Früh erreicht die Perseidenshow ihren Höhepunkt. Der Vollmond wird heuer allerdings die Beobachtung erschweren.
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Jedes Jahr kreuzt die Erde auf ihrem Weg um die Sonne die Spur des Kometen 109P Swift-Tuttle. Der riesige Brocken aus Eis und Staub hinterlässt in seiner Umlaufbahn einiges an Dreck – glücklicherweise, denn diesen Partikeln verdanken wir die Perseiden. Dringen die Staubkörner in die Erdatmosphäre ein, bringen sie die Luft zum Leuchten: Ein Meteor ist entstanden.

Solche Leuchterscheinungen treten vereinzelt zwar das ganze Jahr über auf, doch wenn die Erde Anfang August die Staubspur passiert, überziehen hunderte Sternschnuppen den Himmel. So durchkreuzten bereits in den letzten Tagen mehr glühende Partikel als sonst die Nacht. Am Samstag, dem 13. August erreicht der Meteorschauer um drei Uhr früh seinen Höhepunkt.

Passender Beobachtungsort

Dieses Spektakel ist vom städtischen Balkon aus aber nur schlecht zu sehen, die Lichtverschmutzung macht die Sternschnuppen beinahe unsichtbar. Die beste Location für eine "Perseiden-Party" ist daher ein hochgelegener Ort abseits größerer Siedlungen mit freiem Blick auf den Nordhimmel. Von dort scheinen die Sternschnuppen nämlich zu kommen, genauer aus dem Sternbild Perseus, das dem Meteorstrom seinen Namen verleiht. Waschechte Partys unter dem Sternenhimmel sind jedoch aufgrund der mit der Trockenheit verbundenen Brandgefahr und den aktuellen Infektionsgefahren keine gute Idee, wie die Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie anmerkt.

Im Salzkammergut ist die Nacht besonders dunkel. Die Perseiden können dort besonders gut beobachtet werden.
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Allein mit dem Kosmos oder in kleiner Gruppe wirkt das Himmelsspektakel aber ohnehin am schönsten. Als Equipment benötigen Sie nicht viel: Warme Kleidung und – wer vom Nach-oben-Blicken einen starren Hals bekommt – einen Liegestuhl oder eine Decke. Als Alternative bieten auch zahlreiche Sternwarten anlässlich der Perseiden Programme an. So können Wienerinnen und Wiener in der Kuffner- und Uraniasternwarte der Wiener Volkshochschulen den Meteorstrom beobachten. Einen besonderen Blick bietet auch das Observatorium Venet in den Ötztaler Alpen. Am Freitagabend können dort die Perseiden auf über 2.000 Meter Seehöhe bestaunt werden.

Schlechte Bedingungen

Dabei sind die Bedingungen für Beobachtungen heuer im Gegensatz zum Vorjahr alles andere als gut: Die Meteore der Perseiden können zwar ganz schön hell werden, manche strahlen sogar mit dem hellsten Stern des Sommerhimmels, der Vega, um die Wette – doch heuer haben die Sternschnuppen einen harten Konkurrenten: den Mond.

Der helle Erdtrabant stört in diesem Jahr so gut wie alle Beobachtungen der Perseiden, denn der Vollmond fällt ausgerechnet auf 3.36 Uhr am Freitag, was die Nacht um den Höhepunkt des Meteorschauers stark aufhellt. Damit ist selbst bei an sich dunklem Nachthimmel die Beobachtungsfreude gestört.

Doch glücklicherweise warten heuer noch weitere Meteorströme auf Beobachterinnen und Beobachter: Um den 21. Oktober erreichen die Orioniden ihren Höhepunkt, am 17. November ziehen die Leoniden nach, und Mitte Dezember können kälteresistente Hobbyastronominnen und -astronomen die Geminiden bewundern. Die eigentlich Anfang Oktober auf dem Plan stehenden Draconiden kollidieren wieder mit dem Vollmond.

Einige Sternschnuppen werden sich aber heute trotz widriger Bedingungen zeigen. Am besten haben Sie schon eine Liste mit Wünschen vorbereitet. (dos, 12.8.2022)