An der Meermündung trat kilometerweit Salzwasser in das Flussbett. Italien kämpft seit Monaten gegen eine anhaltende Dürre an.

Foto: AP/Luca Bruno

Rom – Die seit Monaten anhaltende Dürre in Italien wirkt sich weiterhin negativ auf den Pegel des längsten Flusses Italiens, den Po, aus. Die durchschnittliche Durchflussmenge des Po bei Pontelagoscuro in der Adria-Region Emilia Romagna betrug im Juli 160,48 Kubikmeter pro Sekunde und lag damit 32,29 Prozent unter dem bisherigen Negativrekord für die durchschnittliche monatliche Durchflussmenge, der im Juli 2006 verzeichnet wurde.

In diesem Jahr wurde mit nur 104,3 Kubikmetern pro Sekunde am 24. Juli auch ein neuer Rekord für den Mindestdurchfluss aufgestellt, geht aus dem Wochenbericht der Beobachtungsstelle für Wasserressourcen in Italien hervor.

Ausnahmezustand wegen Wasserknappheit

Der Wasserstand des 652 Kilometer langen Flusses Po ging so weit zurück, dass an der Meermündung kilometerweit Salzwasser in das Flussbett eindrang. Der Pegel ist an manchen Stellen so niedrig wie seit 70 Jahren nicht mehr. Große Seen wie etwa der Gardasee führen deutlich weniger Wasser als normalerweise zu dieser Jahreszeit. Städte wie Pisa und Verona schränkten unlängst die Wassernutzung ein. Venedig und Mailand drehten einen Teil der Brunnen ab.

Die italienische Regierung hat Anfang Juli den Ausnahmezustand wegen der Wasserknappheit in fünf norditalienischen Regionen ausgerufen. 35 Millionen Euro zur Eingrenzung der negativen Auswirkungen der seit Monaten anhaltenden Dürre werden für die Regionen Piemont, Lombardei, Venetien, Friaul-Julisch Venetien und Emilia Romagna lockergemacht. (APA, 4.8.2022)