Auf dieser Bühne treten ab 4. August konservative Schwergewichte auf.

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Viktor Orbán und die amerikanische Rechte, das ähnelt einer Liebesgeschichte: Am Donnerstag reist Ungarns rechtsnationaler Premier nach Texas, um dort die konservative Konferenz CPAC in Dallas zu eröffnen. Die Konferenz ist laut ihren Veranstaltern die "größte und einflussreichste Versammlung von Konservativen weltweit". Im vergangenen Mai fand sie erstmals in ihrer Geschichte außerhalb der USA statt – im Budapester Veranstaltungszentrum Bálna. Auch damals hielt Orbán die Eröffnungsrede.

Viktor Orbán bei der ungarischen Ausgabe der Konferenz.
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Donald Trump als "Freund"

In Texas wird nun der frühere US-Präsident Donald Trump als Hauptredner auftreten. Daneben stehen Reden weiterer konservativer Schwergewichte auf dem Programm: Trumps früherer Chefstratege Steve Bannon, die ehemalige Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin oder der Senator Ted Cruz werden sprechen. Die jährlich stattfindende Konferenz steht unter dem Motto "Awake, not woke" – sinngemäß etwa "Wach statt politisch korrekt".

Die Beziehungen zwischen Orbán und den Teilnehmern der Konferenz sind eng: Bannon lobte ihn 2018 als "Trump, bevor es Trump gab", der frühere US-Präsident selbst nannte ihn wiederholt einen "Freund". Ob Medien, Migration oder die traditionelle Kernfamilie: Die Ansichten Orbáns dazu finden auch in den USA Widerhall. 2021 sendete der konservative TV-Kommentator Tucker Carlson mit Fox News gar eine ganze Woche aus Budapest und führte ein Interview mit dem Premier.

Heftige Kritik

Erst Ende Juli hatte Orbán mit einer Rede im rumänischen Băile Tușnad heftige Kritik ausgelöst. Dort hatte er vor Anhängern erklärt, dass es außerhalb Ungarns eine "gemischtrassige Welt" gebe, in der sich Europäerinnen und Europäer mit "Ankömmlingen" von anderen Kontinenten vermischen würden. In Ungarn, Rumänien der Slowakei und anderen Ländern sei man bereit, sich untereinander zu vermischen, aber, so Orbán: "Wir wollen nicht zu Gemischtrassigen werden."

In der selben Rede sprach er im Zusammenhang mit der Gaskrise von "deutschem Know-how" in diesem Bereich – eine Anspielung auf den Holocaust. Die Empörung über diese Aussagen dürfte die Veranstalter der CPAC-Konferenz nicht erreicht haben: Ihr Sprecher plädierte dafür, "den Mann sprechen zu lassen". Kritik könne man dann immer noch äußern. (Ricarda Opis, 4.8.2022)