Die aktuelle Teuerungswelle macht auch vor dem österreichischen Bildungssystem nicht halt. Darum schlagen nun auch Schuldirektorinnen Alarm: Wegen der gestiegenen Heiz- und Energiekosten fürchten sie ein Loch in ihren Budgets – und das trotz zusätzlicher Finanzen vom Bund.

Obwohl Bildungsminister Martin Polaschek die Sorge als "nicht gerechtfertigte Aufregung oder Nervosität" kleinredet, stellen sich Bundesschulen, also Gymnasien und BMHS, bereits auf Einsparungen und Umschichtungen im Budget ein. Was das konkret heißen könnte? Plakativ warnen Schulleitende davor, dass die Anschaffung neuer Laptops oder Bücher für die Bibliotheken auf der Kippe stehe – aber auch, dass Fortbildungen und Skikurse womöglich abgesagt werden müssten.

Bildung ist auch ein wichtiges soziales Ereignis.
Foto: Elmar Gubisch

Das klingt wie eine Nebensächlichkeit, ist es aber nicht. Seit mehr als zwei Jahren müssen Schülerinnen und Schüler schon Verzicht üben. Ob der Corona-Pandemie wurde der Unterricht nach Hause verlegt, Sommersportwochen und Skikurse wurden abgesagt, das Schwimmtraining fiel ins Wasser. Schule beschränkte sich über weite Strecken aufs Auswendiglernen.

Dabei ist Bildung auch ein wichtiges soziales Ereignis. Ausflüge und Sportwochen mit der Klasse gehören dazu; besonders für Schülerinnen und Schüler aus finanziell schlechtergestellten Familien, die sonst wenig Möglichkeit dazu haben. Und von diesen Erlebnissen wurden den Kindern und Jugendlichen bereits zu viele genommen. (Oona Kroisleitner, 4.8.2022)