Auf dem Sprengplatz, auf dem das Feuer ausbrach, werden rund 25 Tonnen Munition gelagert, die dort unschädlich gemacht wird. Die Brandursache ist noch nicht bekannt.

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Berlin – Das Feuer im Berliner Grunewald hat sich in der Nacht auf Freitag nicht über den Sperrkreis hinaus ausgebreitet. "Die Brände konnten innerhalb der Ringstellung gehalten werden", teilte die Feuerwehr am Freitagmorgen auf Twitter mit. In der Nacht sei weitere Spezialtechnik eingetroffen, die bei der Erkundung der Sperrzone helfen könne. Details nannte die Feuerwehr zunächst nicht.

Die Einsatzkräfte hatten am Donnerstag rund um den Sprengplatz, auf dem das Feuer ausgebrochen war, einen Sperrkreis von rund 1.000 Metern gezogen. Am späten Donnerstagnachmittag gab es innerhalb der Sicherheitszone die ersten Löscharbeiten. Einsatzkräfte hatten die angrenzenden Waldgebiete bewässert, um ein Ausbreiten der Flammen zu erschweren.

Am Donnerstagmorgen waren Detonationen im Südwesten der deutschen Hauptstadt Berlin zu hören gewesen, die Feuerwehr wurde um 3.30 Uhr alarmiert. Die Flammen breiteten sich im trockenen Wald rasch aus. Dieser Einsatz könne lebensgefährlich sein, sagte ein Feuerwehrsprecher – nicht ohne Grund: Auf dem Sprengplatz der Berliner Polizei werden rund 25 Tonnen Munition gelagert, die Experten dort unschädlich machen.

Auslöser unklar

Das stellte die Feuerwehr vor große Probleme. Noch Stunden nach dem Ausbruch des Brandes waren am Donnerstagvormittag weiter Knallgeräusche aus der Richtung des Sprengplatzes zu hören. Was der ursprüngliche Auslöser war und ob es in der Nacht zuerst brannte oder zu Explosionen kam, war zu Mittag unklar.

Die Einsatzkräfte kamen aus Sicherheitsgründen zunächst nicht an das Feuer heran, zu groß war die Gefahr weiterer Explosionen und umherfliegender Trümmerteile. Ein angeforderter Löschhubschrauber der Bundeswehr konnte nach Angaben der Feuerwehr nicht bereitgestellt werden – wegen des Waldbrands in Sachsen. Im Nationalpark Sächsische Schweiz brennt es seit mehr als einer Woche.

Regen prognostiziert

Wohngegenden nahe des Grunewalds sind nach Erkenntnissen der Feuerwehr nicht in Gefahr. "Der Wald ist knochentrocken", sagte auch Jan Thomsen, Sprecher der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz. Die Wälder hätten sich durch die vergangenen Dürreperioden nicht erholen können. Zur Frage, wie sinnvoll ein Sprengplatz im Wald überhaupt noch sei, sagte er: "Mit den Sicherheitsfragen werden wir uns beschäftigen, wenn die Brandursache geklärt ist."

Für Freitag erhoffen sich die Einsatzkräfte Hilfe vom Wetter. Für Freitagnachmittag seien Schauer und Gewitter vorhergesagt. "Da kann auch Starkregen dabei sein", sagte ein DWD-Sprecher. Die Niederschlagsmenge könne der Feuerwehr dann löschen helfen. Während der Gewitter könne es zu stärkeren Windböen von bis zu 85 Kilometern pro Stunde kommen. Da diese aber im Zusammenspiel mit dem Regen aufträten, sollten auch sie das Feuer nicht weiter entfachen. (APA, 5.8.2022)