Wer sich mit den Worten "Griaß eich, Schweinsbäuch" zur Mittagstafel einfindet, hat sogleich die Lacher auf seiner Seite.

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Wenn man als Journalist die Welt verbessern will, muss man nicht immer gleich dem Bundeskanzler oder Joe Biden anschaffen, was sie zu tun oder zu lassen haben. Gewiss, das zu tun ist ehrenvoll und von den Betroffenen hoch erwünscht. Aber manchmal geht es auch eine Nummer kleiner, wie heute in der Krisenkolumne.

Vergangene Woche standen hier Tipps, wie man in dieser üblen Zeit die deprimierendsten Konversationsthemen (Krieg, Inflation, Klimadesaster) durch leichtere (Gartenbau, Tortenbacken) ersetzt. Noch aufbauender ist es, scherzhafte Redewendungen, an denen die Volkssprache überreich ist, ins Geplauder einzuflechten und so für ein wenig seelische Erleichterung zu sorgen.

Dafür bieten sich etwa schweinische Scherze bei Tisch an. Wer sich mit den Worten "Griaß eich, Schweinsbäuch" zur Mittagstafel einfindet, hat sogleich die Lacher auf seiner Seite. Lustig ist es auch, jenen Esser, der notorisch die Überbleibsel von den Tellern seiner Tischgenossen verzehrt, als "Haussau" zu bezeichnen.

Körperliche Äußerungen

Ebenfalls nicht schlecht: "Sitzt ein Ehepaar beim Essen. Der Ehefrau fällt ein Gulaschbrocken von der Gabel und zieht eine Fleckenspur über ihre weiße Bluse. Stöhnt sie: ,Jetzt schau ich wieder aus wie eine Sau.‘ Meint der Ehemann: ,Jo, und opatzt host di aa no.‘" Sollte Ihnen der Scherz zu misogyn sein, kein Problem: Man kann ihn gendern und ins Männerfeindliche drehen ("Dem Ehemann fällt ein Gulaschbrocken von der Gabel und zieht eine Fleckenspur über sein weißes Hemd" etc.).

Auch körperliche Äußerungen wie Rülpser oder Flatulenzen, die sich bei üppigeren Speisefolgen oft einstellen (Cassoulet, Kässpätzle etc.), lassen sich zu heiteren Zwecken einsetzen. Nach einem Schluck Bier, Cider oder Champagner kann man den nachfolgenden Rülpser mit dem Wort "Apfelsaft" ins Freie entlassen, wobei das A im Apfelsaft als möglichst langer Rülps ausgesprochen wird.

Indignierte Blicke von Mitessern quittiert man schlagfertig mit: "Das nenn ich Beherrschung! Ein anderer hätt gleich gspiem." Begleitkommentare zum Flatus gibt es ebenfalls zuhauf, wie etwa den Klassiker "Alles muss raus, was keine Miete zahlt." Scherze dieser Art sind ein gutes Mittel, um fröhlich durch finstere Zeiten zu kommen, gerade bei Tisch. Und kostenlos sowie inflationsgesichert sind sie noch dazu. (Christoph Winder, 6.8.2022)