Teure Woche für US-Verschwörungserzähler Alex Jones.

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Washington – Der US-Verschwörungserzähler Alex Jones ist wegen seiner falschen Behauptungen zu einem Massaker an der Sandy-Hook-Grundschule zu zusätzlichen 45,2 Millionen US-Dollar Schadenersatz verurteilt worden. Er soll nun insgesamt mehr als 49 Millionen Dollar Entschädigung an die Eltern eines Opfers zahlen. Das berichteten mehrere US-Medien am Freitag aus dem Gerichtssaal in Texas. Bereits am Donnerstag war er zu mehr als vier Millionen US-Dollar Schadenersatz verurteilt worden.

Bei dem Urteil vom Freitag handelt es sich um den sogenannten Strafschadenersatz, der auch zur Abschreckung gedacht ist und häufig deutlich höher ausfällt als der eigentliche Schadenersatz. Jones hatte in der Vergangenheit behauptet, dass der Amoklauf im Dezember 2012 von Schauspielern inszeniert worden sei. Ein 20-Jähriger hatte in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut 20 Schulkinder und sechs Lehrer erschossen.

Emotionales Leid nach Lügen

Die Eltern eines getöteten, damals sechsjährigen Buben hatten den rechten Radiomoderator wegen seiner Behauptungen verklagt. Sie hatten zuvor geschildert, welch emotionales Leid die Lügen des 48-Jährigen zur Folge gehabt hätten. Sie forderten 150 Millionen US-Dollar als Entschädigung. Der Anwalt des Verschwörungserzählers argumentierte, die Kläger hätten nicht beweisen können, dass die Worte seines Mandanten tatsächlich Schaden verursacht hätten.

Jones hat in der Vergangenheit immer wieder diverse Verschwörungstheorien verbreitet und zum Beispiel behauptet, dass die US-Regierung an den Anschlägen am 11. September 2001 in New York beteiligt gewesen sei. (APA, 6.8.2022)