Feuerwehren aus Serfaus, Ried, Tösens, Ladis und Landeck standen wegen des Brands in Tirol bisher im Einsatz.

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Serfaus/Bad Schandau – Ein Waldbrand im Tiroler Serfaus, der mehrere Feuerwehren sowie die Bergrettung im Bezirk Landeck seit Freitag in Atem gehalten hatte, konnte Sonntagnachmittag gegen 15.30 Uhr schließlich gelöscht werden. Die Aufräumarbeiten dauerten laut Polizei jedoch in den Abendstunden noch an.

Das Feuer, das am Freitag bemerkt worden war, dürfte auf einen Blitzschlag vor elf Tagen zurückzuführen sein. Schon am 28. Juli musste die Feuerwehr ausrücken. Es wird angenommen, dass sich Glut tief in den Boden gegraben und wieder entzündet hat.

Bis Sonntag waren die Feuerwehren der Umgebung unermüdlich im Löscheinsatz. Insgesamt waren rund 70 Einsatzkräfte beteiligt. Dafür wurden auch zwei Hubschrauber angefordert. Das Brandgebiet befindet sich im sogenannten Oberen Gericht. In dem unwegsamen Gelände müssen die Feuerwehrleute teilweise von der Bergrettung gesichert werden.

Angespannte Lage in Sächsischer Schweiz

Die Situation im Waldbrandgebiet Nationalpark Sächsische Schweiz in Deutschland ist noch nicht unter Kontrolle. "Die Lage bleibt angespannt", sagte Thomas Kunz vom Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Sonntag. Nach wie vor seien rund 600 Feuerwehrleute und zwölf Löschhubschrauber mit der Bekämpfung von Glutnestern tief unter der Erde beschäftigt.

Gute Erfolge bringe derzeit der Einsatz von sogenannten Kreisregnern, die eine größere Fläche wässern könnten. Das Problem sei aber die große Hitze, wodurch das Wasser schneller verdunstet und nicht in die tieferen Bodenschichten eindringt.

Kein Regen erwartet

Das Einsatzgebiet erstreckt sich nach wie vor auf eine Fläche von etwa 150 Hektar – dies entspricht der Größe von rund 210 Fußballfeldern. Ein Ende sei nicht in Sicht, solange nicht ergiebige Regenfälle die Arbeiten unterstützten. Laut Deutschem Wetterdienst wird für die gesamte kommende Woche kein Regen erwartet.

Dagegen ist der Einsatz im Waldbrandgebiet Oybin bei Görlitz inzwischen beendet. Freitagfrüh war an einem Bahnübergang nahe des Bahnhofes von Oybin ein Feuer ausgebrochen. Der Wind hatte die Flammen schnell weitergetragen und das Waldgebiet erfasst. Die Sperren wurden in der Nacht auf Samstag aufgehoben. Zwei Feuerwehrleute waren bei dem Einsatz verletzt worden.

Dynamische Lage bei Sprengplatz in Grunewald

Unterdessen will die Feuerwehr bei der Feuerbekämpfung auf dem Sprengplatz im Berliner Grunewald näher an den Brandherd heranrücken. Aktuelles Ziel sei es, den Gefahrenbereich zu verkleinern, sagte Feuerwehrsprecher Mario Witt am Sonntag. An vielen kleinen Stellen brenne es noch. Aktuell gilt für die Feuerwehrleute ein Sicherheitsbereich von 500 Metern um den Sprengplatz.

Witt sprach von einer sehr dynamischen Lage, in der sich kurzfristig viel ändern könne. "Wir reden immer noch von einer ganz akuten Gefahr auf dem Sprengplatz. (...) Deswegen müssen wir da auch mit äußerster Vorsicht agieren." Auf dem Gelände lagern tonnenweise alte Granaten, Munition und beschlagnahmte Feuerwerkskörper in Gebäuden. Den Sprengplatz zur Vernichtung von Waffen und Explosivstoffen gibt es seit 1950. Dort zuständig ist die Polizei.

Ein Kilometer Sicherheitszone

Die Bahn ist nach Aufhebung der Gleissperrung im Nah- und Fernverkehr auf dem Weg zurück zur Normalität. Bei dem Verkehrsunternehmen wird davon ausgegangen, dass die Züge ab Montag wieder im gewohnten Fahrplan verkehren können. Die Avus genannte Autobahn 115 bleibt gesperrt, eine Öffnung ist nicht absehbar. Die seit Ausbruch des Feuers am Donnerstag bestehende Sicherheitszone von einem Kilometer um das Gelände besteht weiterhin. Eine Ausnahme gilt nur für die Bahnstrecke, die am äußeren Rand der Sperrzone verläuft.

Waldbrände in der Bretagne zerstörten hunderte Hektar

Bei Feuern in der Bretagne im Nordwesten Frankreichs sind nach Angaben örtlicher Behörden am Wochenende erneut mehr als 300 Hektar Vegetation an verschiedenen Orten verbrannt. Die Region wird wegen ihres gemäßigten Klimas normalerweise von Waldbränden verschont.

Im Arrée-Gebirge im Département Finistère fielen den Flammen 250 Hektar zum Opfer, teilte die örtliche Präfektur mit. Dort hatten Brände schon im Juli mehr als 1.700 Hektar Heidelandschaft, Tannen- und Laubwald zerstört. (APA, red, 7.8.2022)