Die ÖBB sucht unter anderem Triebfahrzeugführer.

Foto: APA/ROBERT JAEGER

Wien – Trotz der mannigfaltigen Krisen brummt der Arbeitsmarkt noch. Es gibt rund 138.000 offene Stellen. Und auch echte Schwergewichte der heimischen Beschäftigung suchen neue Arbeitnehmende – so braucht alleine die ÖBB wegen eines Generationenwechsels jährlich 3.000 neue Mitarbeiter. Insgesamt arbeiten bei Postbus und Bahn 42.000 Menschen, von denen in den nächsten Jahren ein Viertel in Pension geht. Dazu gibt es noch 2.000 Lehrlinge.

Herausforderung und Chance

Die ÖBB sehen in der Mammutaufgabe der Personalsuche eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Denn die Einstellung von Talenten mache den Konzern flexibler und wettbewerbsfähiger. "Als Österreichs größtes Klimaschutzunternehmen im Bereich Mobilität und Logistik stehen die ÖBB für sinnvolle Jobs in einer zukunftsfitten Branche", rührt ÖBB-CEO Andreas Matthä die Werbetrommel für sein Unternehmen. Und so unterschiedlich die vielen Berufsbilder auch seien, hätten sie eines gemeinsam: "Jeder Job bei den ÖBB ist sicher, krisenfit und gut fürs Klima", so der Konzernchef zur APA.

Jobs in allen Bundesländern

Alleine in Wien sucht die Bahn bis inklusive 2027 jährlich fast 1.100 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt geht es in der Bundeshauptstadt bis 2027 damit um mehr als 6.500 Menschen. In Oberösterreich sind es bis dahin gut 2.000 (jährlich rund 340), in Tirol fast 2.000 (rund 330 jährlich), in der Steiermark rund 1.740 (290 pro Jahr), in Salzburg 1.440 (240), Niederösterreich 1.380 (230), Kärnten 1.080 (180), Vorarlberg 810 (135) und dem Burgenland 66 (11). Österreichweit starten jährlich rund 600 neue Lehrlinge.

ÖBB-Chef Andreas Matthä sieht die Personalsuche als Herausforderung und Chance.
Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

"Dass die ÖBB lange Tradition und gleichzeitig viel Zukunft haben, zeigt sich auch in der Vielfalt der Jobs in 130 Berufsgruppen", sagt Matthä. Es geht um Lehrlinge für 27 verschiedene Lehrberufe, Facharbeiterinnen und Facharbeiter sowie Akademikerinnen und Akademiker. Infos und Bewerbungsmöglichkeiten gibt es online unter karriere.oebb.at.

Vom Zugbegleiter bis zur IT-Spezialistin

Einerseits gibt es die klassischen "Eisenbahner"-Berufe wie Triebfahrzeugführer, Zugbegleiter, Fahrdienstleiter, Verschieber oder bei den Postbussen auch Buslenker. Die Ausbildungen dafür dauern unterschiedlich lange. Die ÖBB sieht auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger als bestens geeignet an. Auch IT- und Technik-Spezialistinnen sind sehr gefragt. Die Bahn will selbst Trends setzen, heißt es aus der ÖBB – anstatt überholt zu werden.

Beispielsweise sucht alleine ÖBB Train Tech bis 2027 rund 1.000 neue Mitarbeiter in Wien, Linz, St. Pölten, Knittelfeld und Innsbruck. 4.000 Arbeitskräfte stellen die Wartung von 22.000 Zügen und die Aufarbeitung von 700.000 Komponenten sicher. Train Tech investiert derzeit kräftig in seine insgesamt 22 Standorte und steckt 600 Millionen Euro in Modernisierungen.

Teilzeitjobs und Homeoffice sind gefragt

Wie auch andere Unternehmen berichten, heißt es auch von den ÖBB, dass die Bewerberinnen und Bewerber im Moment besonderen Wert auf die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben sowie flexibles Arbeiten legen. Verstärkt durch die Pandemie werde aktuell mehr nach Teilzeitpositionen und nach Homeoffice-Möglichkeiten gefragt. Die Bahn nehme diese Wünsche ernst.

Freilich sind viele Jobs auch im Schichtdienst zu versehen und es gibt Wochenendarbeit. Aber hier sei der Dienstplan häufig so, dass nur an drei oder vier Tage pro Woche zu arbeiten ist.

Als Benefit bieten die ÖBB wie auch immer mehr andere Unternehmen Angebote im Bereich Work-Life-Balance, Gesundheitsförderung, berufliche Perspektiven und Entwicklungsangebote sowie Sozialleistungen. Weitere mögliche Nutzen sind ÖBB-Wohnungen, eigene Ferienhäuser, Bahnbistros zu günstigen Konditionen, ein ÖBB-Reisebüro mit guten Konditionen, Kinderbetreuung in betriebseigenen MINT-Kindergärten, sogenannte Flying Nannies, Sommerferienbetreuung, Unterstützung für Menschen mit pflegebedürftigen Angehörigen und vieles mehr. (APA, 7.8.2022)