Nach dem Sturz der Taliban war Karzai von 2001 bis 2014 Präsident einer von den USA unterstützten Regierung.

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Berlin/Kabul – Knapp ein Jahr nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Afghanistan darf der pro-westliche Ex-Präsident Hamid Karzai eigenen Angaben zufolge das Land nicht verlassen. "Ich kann mich in der Hauptstadt bewegen, darf aber nicht ausreisen", sagte Karzai dem deutschen Nachrichtenmagazin "Der Spiegel". Karzai gab zudem an, dass er wegen der schlechten Sicherheitslage im Land um das Leben seiner Kinder fürchte.

Hamid Karzai ist nach dem Sturz der Taliban infolge eines westlichen Militäreinsatzes in Afghanistan im Jahr 2001 Präsident einer von den USA unterstützten Regierung geworden. Er blieb bis 2014 im Amt. Sein Nachfolger Ashraf Ghani war vor der Machtergreifung der Taliban im August 2021 aus dem Land geflohen.

Keine Reisen zum Sohn

Der Ex-Präsident sagte dem "Spiegel", auch Reisen nach Deutschland seien ihm nicht genehmigt worden. In Deutschland lebe seit Kurzem auch sein 16-jähriger Sohn. Seine Frau und er hätten ihn aus Sicherheitsgründen außer Landes geschickt, erklärte Karzai. Auch um das Leben seiner Töchter fürchte er. (APA, 7.8.2022)