Neos-Sozialsprecher Loacker sieht sein Zitat aus dem Zusammenhang gerissen

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Streitbare Online-Kommentare gehören zu seinen Markenzeichen: Neos-Sozialsprecher Gerald Loacker gibt sich auf Facebook und Twitter oft angriffslustig. Nun sorgt eines seiner Postings wieder für Aufregung. "Die Leute wollen nix mehr arbeiten. Und dann sind sie Geringverdiener, gelten als ‘bedürftig’ und bekommen vom Staat die Hunderter überwiesen", schrieb Loacker, der dabei auf einen Artikel des STANDARD vom Wochenende verlinkte.

Darauf reagierte wiederum die grüne Politikerin Sandra Schoch, Landtagsvizepräsidentin in Vorarlberg: "In Zeiten der Teuerung über zu hohe Sozialleistungen zu posten zeigt ein entsprechendes Menschenbild". Loacker dazu: "Wenn die Leute so gerne in Teilzeit arbeiten, kann es so schlimm nicht sein". Von Facebook sprang die Debatte nun in die Vorarlberger Ausgabe der Kronen Zeitung, die Loacker attestierte "in seiner ganz eigenen Wahrnehmungsrealität" zu leben.

"Aus Hedonismus Teilzeit"

Auf Schochs Facebook-Seite wies Loacker darauf hin, dass es ihm lediglich "um Leute, die freiwillig in Teilzeit arbeiten und dadurch sich eine Rezeptgebührbefreiung holen" gegangen sei. Er habe einen Zweizeiler "mit Bezug auf die Leute, die aus Hedonismus Teilzeit arbeiten", verfasst. Es ist allerdings nicht das erste Mal, dass ein Loacker-Posting für Aufregung sorgt. 2019 schrieb der Neos-Sozialsprecher, faule Menschen seien eine "Plage". Kritik gab es dafür etwa von Caritas-Präsident Michael Landau; Loacker ruderte später zurück. (red, 9.8.2022)